Detailergebnis zu DOK-Nr. 76305
Akustische Wirksamkeit von Lärmschutzwandaufsätzen: Vergleich von Modell- und Freifeldmessungen mit FE-Simulationen
Autoren |
F. Strigari W. Bartolomaeus J. Sammet |
---|---|
Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straße und Autobahn 71 (2020) Nr. 12, S. 1016-1022, 9 B, 6 Q
Lärmschutzwandaufsätze bieten eine einfache Möglichkeit zur Verbesserung der akustischen Wirksamkeit von Lärmschutzwänden. Hierbei ergibt sich zum einen eine höhere Pegelminderung aufgrund der Erhöhung der Wand, zum anderen lassen sich durch spezielle Geometrien oder absorbierende Materialien zusätzliche Einfügedämpfungen generieren. Am Beispiel eines Lärmspoilers aus Flüsterschaum wurde die durch den Aufsatz erzeugte Pegelminderung untersucht und einer äquivalenten Wanderhöhung gegenübergestellt. Hierfür wurde auf Modellmessungen, Freifeldmessungen sowie auf numerische Simulationen der Schallausbreitung über die Aufsatzelemente zurückgegriffen. Hinsichtlich der akustischen Wirksamkeit zeigt sich, dass die betrachteten Lärmschutzwandaufsätze im Vergleich zu einer Erhöhung der Wand keinen signifikanten akustischen Mehrwert besitzen. Alle Messungen liefern bei normgerechtem Vorgehen eine akustische Wirksamkeit von unter 1 dB. Verglichen mit der (niedrigeren) Wand ohne Aufsatz führt die Installation der Lärmspoiler zu Pegelminderungen von circa 3 bis 4 dB. Die numerischen Simulationen bestätigen die Messergebnisse im Wesentlichen. In weiterführenden Vergleichen lassen sich zudem die verschiedenen Einflüsse auf die Schallausbreitung separieren. Die Modifizierung der Beugungskante birgt prinzipiell Potenzial für einen zusätzlichen Minderungseffekt, und die methodenübergreifende Analyse erlaubt eine gute Einschätzung der akustischen Wirksamkeit. Zukünftig kann dies bei der Optimierung und praktischen Umsetzung derartiger Aufsätze helfen.