Detailergebnis zu DOK-Nr. 76291
Telematisch gesteuertes Kompaktparken - eine Pilotinstallation eines neuen Parkmanagements für Lkw (Orig. engl.: Intelligent controlled compact parking - Pilot implementation of a new parking management for trucks)
Autoren |
J. Dierke R. Lehmann |
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Sachgebiete |
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Routes Roads (2020) Nr. 384/385, S. 52-56, 8 B, 9 Q
Durch die enorme Zunahme des gewerblichen Güterverkehrs auf den Autobahnen in Deutschland ist es für Lkw-Fahrer oft problematisch, für längere Ruhezeiten in der Nacht sichere Parkplätze zu finden. Trotz bedarfsgerechtem Ausbau kommt es immer wieder zu Überfüllungen und gefährlichen Situationen durch parkende Fahrzeuge auf den Ein- und Ausfahrtsstraßen der Rastanlagen. Nach einer Untersuchung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) aus dem Jahr 2013 fehlten in Deutschland rund 11 000 Lkw-Parkplätze im Umfeld von Autobahnen. Neben der Erweiterung bestehender und dem Bau neuer Rastanlagen können intelligente Verkehrssysteme (IVS) eingesetzt werden, um eine bessere Verteilung der Nachfrage und eine Kapazitätssteigerung der Rastanlagen zu erreichen. IVS ermöglichen das geordnete An- und Abfahren der direkt nebeneinander und hintereinander geparkten Fahrzeuge. Seit 2016 ist das "Telematisch gesteuerte Kompaktparken" im Einsatz. Die Pilotinstallation auf dem Parkplatz Jura West, auf dem das Kompaktparken während des laufenden Betriebs wissenschaftlich begleitet wird, wird beschrieben. Der "Aktionsplan Güterverkehr und Logistik" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beschreibt in der "Maßnahme 21", dass der Bedarf an Lkw-Parkplätzen zunächst durch konventionelle Baumaßnahmen an den Rastanlagen an Bundesautobahnen zu decken ist, ergänzt durch IVS, insbesondere Parken in Reihen und Kompaktparken sowie Lkw-Leitsysteme. Durch die Bereitstellung von dynamischen Parkinformationen können Lkw-Fahrer zu dem am besten geeigneten Parkplatz geleitet werden. Eine weitere Möglichkeit, das Lkw-Parken durch den Einsatz von IVS zu verbessern, sind die sogenannten "Sonderparkverfahren", bei denen auf Fahrstreifen verzichtet und diese als zusätzlicher Parkraum genutzt werden können. IVS soll dafür sorgen, dass die direkt neben- und hintereinander geparkten Lkw nach ihren Abfahrtszeiten sortiert werden. Der Beginn lag im Jahr 2005, als auf dem Rastplatz Montabaur an der Autobahn A 3 in Deutschland ein Kontrollverfahren namens "Telematikgesteuertes Parken für Lkw" installiert wurde, das patentrechtlich geschützt ist. Bis 2012 musste jeder Fahrer die Abfahrtszeit und die Länge des Fahrzeugs an einem Terminal vor einer Schranke eingeben.