Detailergebnis zu DOK-Nr. 76276
Auswirkungen des automatisierten Fahrens, Teilprojekt 6: Räumliche Auswirkungen (Forschungsprojekt ASTRA 2018/006)
Autoren |
A. Del Duce T. Trachsel R. Hoerler |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme 0.8 Forschung und Entwicklung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2020, 106 S., 27 B, 10 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1680)
Ziel des Projekts war es zu analysieren, inwiefern automatisiertes Fahren Raumeffekte und insbesondere Zersiedlungseffekte verursachen könnte und welche Maßnahmen in der Schweiz diesbezüglich getroffen werden könnten. Eine der Haupthypothesen hinter dieser Fragestellung ist, dass die aktive Zeitnutzung beim automatisierten Fahren die Zeitwahrnehmung von Nutzern verändern könnte. Dadurch könnten Nutzer zukünftig längere Wege in Kauf nehmen und den Wohnort vermehrt in den ländlichen Raum verlegen, wo typischerweise die Preise von Wohnungen und Häusern günstiger sind. Um diese Frage zu beantworten, wurden zuerst allgemeine Komfort- und Zeitnutzungsaspekte des automatisierten Fahrens analysiert. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden dann im Rahmen des Schweizer Kontexts näher betrachtet. Dazu wurden die Länge und Dauer der typischen Arbeitswege von Autopendlern in der Schweiz betrachtet, um zu eruieren, wie groß das Potenzial einer aktiven Zeitnutzung auf den Schweizer Straßen ist. Zusätzlich wurden andere sozioökonomische Aspekte wie die Berufe der Pendler sowie das durchschnittliche Haushaltseinkommen und -budget in Betracht gezogen. Ziel der Betrachtung war es, ein Gefühl zu erhalten, welcher Teil der Bevölkerung aus beruflicher und wirtschaftlicher Perspektive vom automatisierten Fahren profitieren könnte. Innerhalb des Verkehrswesens stellt das automatisierte Fahren – getrieben durch die Fahrzeug- und IT-Industrie – eines der zentralen Zukunftsthemen dar. Die Auswirkungen von automatisierten Fahrzeugen (AF) auf die Mobilität und den Raum stellen insbesondere auch die öffentliche Hand vor entsprechende große Herausforderungen. Im Bewusstsein dessen, hat das Bundesamt für Straßen ASTRA ein Forschungspaket initialisiert, welches sich in insgesamt fünf Teilprojekten (TP) mit diesem Thema auseinandersetzt. Die inhaltliche Verzahnung der Teilprojekte 2 bis 6 (vergleiche Abbildung Z-1) ist dabei ebenso vorgesehen wie auch die Nutzung der jeweiligen Teilergebnisse für das vor- und nachgelagerte Teilprojekt 1, bei welchem ein "finales" Nutzungsszenario festgelegt werden soll.