Detailergebnis zu DOK-Nr. 76364
E-Scooter - Freizeitspaß oder alternatives Mobilitätsangebot?
Autoren |
J. Hobusch N. Kostorz G. Wilkes M. Kagerbauer |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Straßenverkehrstechnik 65 (2021) Nr. 1, S. 33-38, 6 B, 15 Q
Seit die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung das Fahren mit E-Scootern im öffentlichen Verkehrsraum im Juni 2019 auch in Deutschland erlaubt hat, gehören diese in vielen Großstädten zum Stadtbild. Durch das Hinzufügen eines Elektromotors erlebt der klassische Tretroller seitdem einen globalen Wiederaufschwung als neues Angebot der Shared Mobility. Empirische Studien darüber, von wem und wie oft E-Scooter bisher genutzt werden und welche Intention hinter der Nutzung steckt, sind in Deutschland gegenwärtig kaum vorhanden. Im Rahmen einer Studie wurden mithilfe von fünf Experteninterviews und einer Online-Befragung (n = 512) Kennzahlen, Intentionen sowie Determinanten und Hindernisse der bisherigen E-Scooter-Nutzung untersucht. Als neuer, innovativer Teilbereich der Shared Mobility sollen E-Scooter einen positiven Beitrag zur Erreichung politischer Handlungsziele wie den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) auf kurzen Wegen hin zu umweltfreundlichen Alternativen oder die Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) begünstigen. Entgegen dieser Vorstellung substituierten über zwei Drittel der Befragungsteilnehmenden bei ihrer letzten Fahrt Verkehrsmittel des Umweltverbunds; motorisierte Individualverkehrsmittel wurden hingegen nur von 1 % der Nutzenden ersetzt. Des Weiteren wurden die meisten Wege mit E-Scootern zu Freizeit- und Spaßzwecken getätigt. Ein Vergleich der Nutzungsintentionen zwischen der ersten und letzten Fahrt deutet jedoch darauf hin, dass sich die Absichten mit steigender E-Scooter-Nutzungshäufigkeit von Freizeit- und Spaßzwecken hin zu rationaleren Beweggründen verschoben haben.