Detailergebnis zu DOK-Nr. 76380
Elektrofahrzeugbrand im Parkhaus - und nun?: Fragen und Antworten aus dem experimentellen Forschungsprojekt AGT 2018/006
Autoren |
L. Mellert M. Kompatscher |
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Sachgebiete |
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) 0.8 Forschung und Entwicklung |
Straße und Verkehr 106 (2020) Nr. 9, S. 30-38, 5 B
Ingenieure und Wissenschaftler sind der Frage nachgegangen, inwiefern sich die toxischen Emissionen nach einem Elektrofahrzeugbrand in unterirdischen Infrastrukturen auf die Sicherheit auswirken und ob sich Betreiber langfristig auf veränderte Risiken einstellen müssen. In einem internationalen Forschungsprojekt wurde dazu eine bislang einzigartige Versuchsreihe mit Traktionsbatterien in realer Umgebung im Versuchs-Stollen Hagerbach (VSH) in der Schweiz fortgeführt. Die Erkenntnisse sind folgenreich. Elektrofahrzeugbrände mit Lithium-
Ionen-Batterien führen zu neuartigen Schadstoffemissionen. Und wenn diese in unterirdischen Infrastrukturen anfallen, dann können sehr schnell kritische Konzentrationen überschritten werden, sodass die bisherige Gefährdungssituation in chemischer Hinsicht verändert wird. Diese Erkenntnis war das Resultat eines internationalen Experiments, das mit dem
Forschungsprojekt VSS 2016/221 bereits im Jahr 2018 umgesetzt wurde. Die Studie kam damals zum Schluss, dass die thermischen Brandgefährdungen von Elektrofahrzeugen mit jenen von konventionellen Fahrzeugen vergleichbar sind. Aber bei ungünstigen Lüftungssituationen würden Elektrofahrzeugbrände zu neuen und potenziell stärkeren chemischen Gefährdungen führen. Die Schadstoffanalysen deuteten auf kritische Konzentrationen der Schwermetalle Kobalt, Nickel und Mangan sowie Lithium in Form von Aerosolen hin.