Detailergebnis zu DOK-Nr. 76363
Entlastung der Großstadtzentren vom Autoverkehr
Autoren |
P. Kirchhoff |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 2, S. 39-43
Die Zentren der großen Städte leiden unter starkem Autoverkehr. Er belastet sie mit Abgasen, Feinstaub, Lärm, Staus und Parksuchverkehr. Hinzu kommen die Inanspruchnahme von Flächen, die sonst anderen Nutzungen zur Verfügung stehen würden sowie Beeinträchtigungen des Stadtbilds. Dadurch entstehen negative Wirkungen auf die dort lebenden Menschen, die Umwelt, die Wirtschaft und ganz allgemein das städtische Leben. Abgase und Lärm werden stark verringert, sobald der überwiegende Teil der Fahrzeuge mit nachhaltig gewonnener elektrischer Energie angetrieben wird. Die übrigen Belastungen bleiben allerdings auch dann bestehen. Von Politikern und Fachleuten wird nach Maßnahmen gesucht, um die negativen Wirkungen des Autoverkehrs zu beseitigen oder wenigstens zu reduzieren. Dies kann nur gelingen, wenn ein hinreichend großer Teil des Autoverkehrs auf andere Verkehrsmittel, insbesondere auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verlagert wird. Dadurch werden nicht nur das Zentrum selbst entlastet, sondern auch die Zufahrtsstraßen von den Außenbezirken und aus dem Umland ins Zentrum. Bei Fahrten innerhalb der Stadt kommt auch eine Verlagerung zum Fahrrad und zu anderen Formen der Nahmobilität infrage. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen reicht eine Verbesserung oder Verbilligung des Angebots im ÖPNV für die angestrebte Verlagerung nicht aus. Eine Verlagerung ist nur zu erreichen, wenn neben der ÖPNV-Verbesserung auch Restriktionen gegenüber dem Autoverkehr erfolgen ("Pull and Push"). Restriktionen gegenüber dem Autoverkehr entstehen bereits heute in Form von Staus und Parkproblemen. Da sie die Negativwirkungen des Autoverkehrs aber weiter erhöhen, sollte man dieser Entwicklung keinen freien Lauf lassen oder ihr gar Vorschub leisten, sondern gegensteuern.