Detailergebnis zu DOK-Nr. 76493
Auswirkungen von Erreichbarkeitsdefiziten auf das Freizeitverhalten Jugendlicher: Ergebnisse einer Online- und Offline-Befragung in der Region Göttingen
Autoren |
A. Bradtke |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Internationales Verkehrswesen 72 (2020) Nr. 4, S. 34-39, 5 B, 2 T, 19 Q
Für Planungen ist es wichtig zu wissen, wo sich Jugendliche vermehrt in ihrer Freizeit aufhalten, wie sie die Erreichbarkeit und die Einrichtungen bewerten und was sie dementsprechend ändern würden. Über 350 Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren wurden sowohl online als auch offline an Schulen befragt. Es zeigen sich dabei deutliche Unterschiede in Bezug auf Freizeitverfügbarkeit und Zufriedenheit im Zusammenhang mit dem ÖPNV. Unterschiede bestehen bei Jugendlichen, die zentral leben und die peripher wohnen, sowie altersgruppenspezifisch. Beispielsweise ist die Zufriedenheit mit der Anbindung des Zuhauses an den ÖPNV oder die Verfügbarkeit von Freizeit je nach Jugendlichem sehr verschieden. Die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen stellt vor allem weniger mobile Menschen, besonders jene, die nicht selbstständig motorisiert sind, vor Herausforderungen, wenn es darum geht, Alltag und Freizeit zu gestalten. Zu diesen Personengruppen zählen beispielsweise Kinder und Jugendliche, welche im Stadium des Heranwachsens vermehrt das Bedürfnis haben, ihren Bewegungsradius zu erweitern. Vornehmlich dann, wenn der ÖPNV keine Alternative zur Überwindung von räumlichen Distanzen bietet, zu kostspielig für Jugendliche ist und auch Fahrradfahren kaum Potenzial aufgrund weiträumiger Entfernungen, fehlender Radwege oder topografischer Einschränkungen hat.