Detailergebnis zu DOK-Nr. 76461
Mobilität in ländlichen Räumen: Betrachtungen aus Sicht der Verkehrswende und der Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen
Autoren |
C. Nobis M. Herget |
---|---|
Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Internationales Verkehrswesen 72 (2020) Nr. 4, S. 40-43, 4 B, 10 Q
Ländliche Räume sind geprägt durch weite Distanzen, ein eingeschränktes öffentliches Verkehrsangebot und autoverhaftete Alltagsroutinen. Doch gerade dort könnten Einspar- und Verlagerungseffekte im Pkw-Verkehr hohe Wirkung entfalten. Was also tun? Dieser Frage wird auf Basis der "Mobilität in Deutschland"-Daten nachgegangen, und es werden Maßnahmen diskutiert, die gleichermaßen zur Verkehrswende und zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum beitragen können. "Gleichwertige Lebensverhältnisse" - das war von jeher ein recht unbestimmtes Leitbild. Jedenfalls geht es nicht um "Gleichheit", sondern um "faire", "angemessene" Grundvoraussetzungen, die eine "zu starke" Spaltung der Gesellschaft verhindern. Die Grundidee ist, dass alle, unabhängig von ihrem Wohnort, faire Teilhabe-Chancen für ihre Lebensgestaltung haben. In ländlichen Räumen bedeutet dies vor allem, dass auch Menschen ohne eigenen Pkw in der Lage sind, ihre alltäglichen Bedürfnisse zu erfüllen. An dieser Stelle überschneidet sich der Diskurs der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse mit der Verkehrswendedebatte. Im Folgenden wird die Mobilität im ländlichen Raum beschrieben, und es werden Maßnahmen vorgestellt, die sowohl zum Klimaschutz als auch zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse beitragen können. Grundlage der Analysen sind die Daten der Studie "Mobilität in Deutschland" (MiD) 2017 und der zugehörige Zeitreihendatensatz. Es werden die Entwicklung und der aktuelle Stand der Verkehrsnachfrage dargestellt. Für die räumliche Differenzierung der Ergebnisse wird die vom Verkehrsministerium und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entwickelte regionalstatistische Raumtypologie (RegioStaR) verwendet; bei dieser erfolgt anhand von siedlungsstrukturellen Merkmalen zunächst eine grobe Einteilung der Gemeindeverbände in Stadtregion und ländliche Region.