Detailergebnis zu DOK-Nr. 76605
Entwicklung und Evaluation einer Rückmeldefahrt für ältere Autofahrer
Autoren |
L. Zwicker B. Schlag K. Gaster T. Gehlen |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 67 (2021) Nr. 1, S. 7-14, 5 B, 1 T, zahlr. Q
Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) wurde eine Rückmeldefahrt für Senioren entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Sie besteht aus einer einmaligen, von Experten begleiteten Fahrt im Realverkehr mit anschließender qualifizierter Rückmeldung. Im Projekt wurde das Elektronische Rückmelde-Instrument über Kompetenzen Älterer (ERIKA) entwickelt, mit dessen Hilfe das Fahrverhalten während der Fahrt systematisch beobachtet und bewertet wird. ERIKA enthält zudem ein standardisiertes Vorgehen für die Rückmeldung im Anschluss. Die Überprüfung der Wirksamkeit erfolgte in einer Interventionsstudie mit 135 Fahrern im Alter von 70 bis 91 Jahren. Fahrer, die eine Rückmeldung zu ihrer Fahrkompetenz während oder nach der ersten Fahrt erhalten hatten, zeigten während der zweiten Fahrt drei Monate später signifikant weniger fehlerhaftes Fahrverhalten. Bei den Teilnehmern ohne Rückmeldung war dies nicht der Fall. Die Rückmeldefahrt kann demnach dazu beitragen, fehlerhaftes Fahrverhalten zu reduzieren. Sie stellt keine Fahrprüfung dar, sondern zielt stattdessen darauf ab, den älteren Fahrern auf gleicher Augenhöhe eine Möglichkeit zum Erhalt einer sicheren Pkw-Mobilität aufzuzeigen.