Detailergebnis zu DOK-Nr. 76575
Die resiliente Stadt: Stadtplanung in Zeiten der Pandemie
Autoren |
D. Kurth G. Schmidt |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Planerin (2021) Nr. 1, 75 S., zahlr. B, T, Q
Die Herausforderung der Pandemie ist nicht neu, Epidemien haben die Menschheit bereits häufiger heimgesucht. Wir hatten aber verlernt, dieses Wissen auf die Gegenwart zu beziehen. Dabei hat Stadtplanung seit der Antike zum Ziel, die öffentliche Hygiene zu verbessern. Während der Industrialisierung sollten Krankheiten und Epidemien durch Bauvorschriften zur Belichtung und Belüftung von Gebäuden eingedämmt werden. Man denke beispielsweise an den schweren Cholera-Ausbruch 1854 in München, der 3 000 Tote forderte, oder an die letzte Cholera-Epidemie in Deutschland 1892 in Hamburg mit mehr als 8 500 Toten. Letztere führte nicht nur zur Gründung des heutigen Instituts für Hygiene und Umwelt in Hamburg, sondern auch zur Sanierung und zum teilweisen Abriss der Gängeviertel. Und nicht zuletzt ist die Charta von Athen in ihren Aussagen zur Stadthygiene auch als Antwort auf die Spanische Grippe zu lesen. Zahlreiche Leitbildwechsel in der Stadtentwicklung sind vor diesem Hintergrund zu verstehen. Steht nun wieder ein Leitbildwechsel an? Erleben Suburbanisierung und autofreundliche Planung eine Renaissance? Oder können Leitbilder der nachhaltigen Stadtentwicklung und der Leipzig-Charta weiterentwickelt werden? Ein Blick nach Asien legt nahe, dass es keine Korrelation gibt zwischen baulicher Dichte, sozialer Enge und Virusausbreitung. In Hongkong sind die Infektionszahlen sehr niedrig, es gibt nur wenige Todesfälle. Wir täten gut daran, genauer auf die Erfahrungen asiatischer Städte in der Pandemiebekämpfung zu schauen und daraus zu lernen. Das Heft enthält 13 Artikel zum Schwerpunktthema "Die resiliente Stadt".