Detailergebnis zu DOK-Nr. 76576
Die Resilienz der Stadtzentren: Mehr Qualität und Mischung - aber kein Abgesang auf die Einzelhandelsfunktion in den Cities
Autoren |
C. Scholz |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Planerin (2021) Nr. 1, S. 22-24, 2 B, 10 Q
Die Corona-Krise erschüttert in vielen Städten bisherige Gewissheiten. Plötzlich rücken die Stadtzentren, ihre Stabilität und Funktionsmischung ganz neu in den Fokus "Deine Stadt ist da für Dich – sei Du da für Deine Stadt" – mit diesem Appell in zahlreichen Schaufenstern, an öffentlichen Orten und online, warb die Stadt Basel zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 um solidarisches Miteinander und Kundenfrequenz im lokalen Handel. Mit Erfolg. Auch andere meist mittelgroße Städte und lokale Handelsgemeinschaften schafften es, mit Slogans wie "support your locals" Unterstützung für den örtlichen Einzelhandel und die gemischten Einkaufsstraßen zu organisieren. Profitiert hat die Quartiersökonomie: Kleinunternehmen, Gastronomie, Dienstleister und Einzelhändler in Quartieren und Stadtteilen, in denen die Menschen auch wohnen und im Homeoffice arbeiten. Menschen entdeckten verstärkt Bedeutung und Qualität (aber auch mangelnde Qualität) ihrer Nahräume – öffentliche Räume und Grünflächen inklusive. Vielen sei bewusst geworden, dass es jetzt auch um ein neues "zivilisatorisches Verhalten" der Pflege des Bestehenden gehe und die Stadt selbst ein "Kollektivgut" ist, für das alle einzustehen hätten. Die Erfahrung der "sorgenden Gemeinschaft" war (und ist) laut Bude in mancher Hinsicht ein stabilisierender Faktor in der Krise. Für Kleinbetriebe, Gastronomie und Einzelhändler mit persönlicher Kundenbeziehung schien sich jedenfalls vielfach die Idee einer "sorgenden Gemeinschaft" zu bestätigen. Durch "buy local"-Initiativen, Gutscheine und Online-Buch-Bestellungen, Abholservices (und viel sonstige Kreativität) ließen sich lokal Umsatzverluste mindern und mehr als nur die Lebensmittelversorgung aufrechterhalten.