Detailergebnis zu DOK-Nr. 76478
Die Rolle des Geschlechts bei der Nutzung von ÖPNV-Reisen mit Umsteigen (Orig. engl.: Role of gender in the ridership of public transport routes involving transfers)
Autoren |
S. Chowdhury |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 4, 2019, S. 855-863, 6 T, 34 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Weltweit investieren die Verkehrsbehörden, um die Qualität des öffentlichen Verkehrs (ÖV) durch die Entwicklung integrierter Netzwerke zu verbessern. Der Erfolg dieser Netze hängt vom multimodalen Umsteigen ab. Ein Umstieg bedeutet jedoch, dass mehr Zeit außerhalb des Fahrzeugs verbracht wird, verglichen mit einer direkten Reise, und für Frauen bedeutet dies, dass sie länger der städtischen Umgebung von Bahnhöfen ausgesetzt sind. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, welche Rolle das Geschlecht bei der Entscheidung für ein Umsteigen spielt, um integrierte Systeme zu entwickeln, die gendergerecht sind. Es wurde eine Umfrage in drei großen Städten Neuseelands durchgeführt. Insgesamt nahmen 2 173 Personen, Autonutzende und ÖPNV-Nutzer, teil. Die Ergebnisse zeigen, dass Autofahrerinnen aufgrund der Zeitersparnis mit 30 % höherer Wahrscheinlichkeit ein Umsteigen durchführen als Männer. Die Wartezeit ist der einflussreichste Faktor und hat einen größeren Einfluss auf die Entscheidung von Frauen, umzusteigen. Der Faktor "wahrgenommene Sicherheit an Bahnhöfen" war nur für weibliche Fahrerinnen signifikant. Bei Vorhandensein von Sicherheitspersonal war es für Autofahrerinnen dreimal wahrscheinlicher, eine Strecke mit Umsteigen zu fahren, im Vergleich zu Männern, bei denen die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch war. Für Frauen, Autofahrerinnen und ÖPNV-Nutzende war es etwas wahrscheinlicher, einen Umstieg vorzunehmen, wenn gute Informationen und überdachte Gehwege vorhanden waren. Es wird erwartet, dass diese Ergebnisse den Fachleuten bei der Gestaltung von Umsteigevorgängen für ein integriertes System eine gewisse Orientierung bieten. Die Einschränkungen, mit denen Frauen während ihrer Fahrten konfrontiert sind, können durch die Implementierung eines ÖPNV-Systems, das stärker auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, gemildert werden.