Detailergebnis zu DOK-Nr. 76490
Verteilungseffekte der CO2-Besteuerung in Personenbeförderung mit einer Pauschale: Haushalte mit niedrigem Einkommen, Rentner und Familien würden in Deutschland profitieren (Orig. engl.: Distributional effects of carbon taxation in passenger transport with lump-sum offset: low income households, retirees and families would benefit in Germany)
Autoren |
C. Eisenmann F. Steck L. Hedemann B. Lenz F. Koller |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
European Transport Research Review 12 (2020) Nr. 51, 13 S., 5 B, 2 T, 39 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1186/s12544-020-0442-6
Die Einführung einer CO2-Steuer auf den Personenverkehr wird derzeit in Deutschland diskutiert. Verschiedene Interessengruppen befürworten eine verbrauchsbasierte, einkommensneutrale CO2-Steuer mit einem einheitlichen Steuersatz für Privathaushalte bei 40 € pro Tonne CO2. In der Studie werden die Verteilungseffekte der CO2-Besteuerung für die Verkehrssektor unter der Annahme des vorgeschlagenen Steuermodells (Pauschale, "lump-sum offset") untersucht. Es wird diskutiert, inwieweit welche sozioökonomischen Gruppen belastet würden und sogar von der CO2-Besteuerung profitieren könnten. Um diese Fragen zu beantworten, wurde ein modellierter Datensatz, der alle Formen des Personenverkehrs (zum Beispiel in Deutschland oder im Ausland) umfasst, für die in Deutschland ansässige Bevölkerung über ein Jahr herangezogen. Die nationale Haushaltserhebung "Mobilität in Deutschland" (MiD) 2017 ist die Basis des mikroskopischen Datensatzes. Jährliche CO2-Emissionen und CO2-Steuerbelastungen für verschiedenen Bevölkerungsgruppen werden abgeleitet, für die die Daten für den Personenverkehr sowie spezifische Emissionsfaktoren verwendet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen, Rentner, Alleinerziehende und Familienhaushalte mit zwei oder mehr Kinder aufgrund unterdurchschnittlicher Emissionen pro Person profitieren würden, im Gegensatz dazu würden Haushalte im erwerbsfähigen Alter ohne Kinder und Autobesitzer mit starkem Autoverbrauch belastet. Die Ergebnisse sind für Verkehrsforscher, Verkehrspolitiker und Entscheidungsträger von besonderer Bedeutung als Grundlage für die Konzeption, Entwicklung und Einführung eines Systems zur CO2-Besteuerung.