Detailergebnis zu DOK-Nr. 76610
Ein Leben lang - für eine schadstoffneutrale Mobilität muss man den kompletten Lebenszyklus eines Fahrzeugs analysieren
Autoren |
T. Günnel C.-P. Koth |
---|---|
Sachgebiete |
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Automobil-Industrie 65 (2020) Nr. 9, S. 20-24, 4 B
Eine konkrete Aussage, wie "grün" ein Fahrzeug ist, kann nur die sogenannte Lebenszyklusanalyse treffen. Ihr zufolge gibt es für die CO2-neutrale Mobilität von morgen nicht die eine Lösung. Die Möglichkeiten, ein Automobil anzutreiben, waren noch nie so vielfältig wie heute – leider trifft das aber auch auf die Vorbehalte gegenüber der einen oder anderen Form des Antriebs zu. Möglichst wenig, am liebsten gar keine CO2-Emissionen soll die Mobilität verursachen. So haben es sich Politik und Autoindustrie auf ihre To-do-Listen geschrieben. Dabei geht es inzwischen nicht mehr nur um die "Tank-to-Wheel"-Betrachtung, also die Effizienz des Fahrzeugs bei dessen Nutzung. Die ist natürlich wichtig – aber nur die halbe Wahrheit. Produktion und Recycling haben es aber gerade bei Elektrofahrzeugen in sich, Stichwort: Lithium-Abbau und – noch entscheidender – der Bedarf für Rohmaterialien wie Nickel, Kobalt, Mangan und Aluminium. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen komme es wiederum darauf an, woher der Strom stamme, mit dem der Wasserstoff erzeugt werde: Aus dem Kohlekraftwerk? Aus einer Windkraftanlage? Auch der Platinanteil im System sei eine wichtige Größe. All diese Einflüsse müssen berücksichtigt werden.