Detailergebnis zu DOK-Nr. 76683
In den ÖPNV integrierte Mitnahmesysteme im ländlichen Raum - Wirkungsanalyse und Bewertung
Autoren |
V. Schmitt |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Kassel: Kassel University Press, 2020, XXII, 295 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe Verkehr H. 31). - ISBN 978-3-7376-0856-5
In vielen ländlichen Regionen geht die Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr zurück. Aus wirtschaftlichen Gründen werden daher häufig flexible Angebotsformen wie Bedarfslinienverkehre eingesetzt. Diese stoßen jedoch in manchen Räumen aufgrund der geringen Nachfrage, aber auch wenn geeignete Betreiber (Taxi- oder Mietwagenunternehmen) fehlen, an ihre wirtschaftlichen Grenzen. Um die Erreichbarkeit in diesen Räumen zu sichern, werden alternative Angebotsformen wie Ridesharing beziehungsweise öffentliche Mitnahme in Politik und Wissenschaft diskutiert. Der Gedanke ist dabei, freie Plätze bei ohnehin stattfindenden Pkw-Fahrten als preisgünstige Ressource zu nutzen. Ziel der Arbeit war es, ein Bewertungsverfahren für in den ÖPNV integrierte Mitnahme zu entwickeln und damit zu untersuchen, unter welchen Bedingungen Ridesharing ein Baustein des ÖPNV in nachfrageschwachen Räumen sein kann. Das in der Arbeit entwickelte Verfahren wurde am Beispiel des Mitnahmesystems "Mobilfalt" angewandt, das seit 2013 in Nordhessen erprobt wird. Die Arbeit orientiert sich dabei vor allem an zwei Leitfragen: In welcher Form kann integrierte Mitnahme ein Bestandteil des ÖPNV-Angebots in ländlichen Räumen sein? Unter welchen Bedingungen ist integrierte Mitnahme bei vergleichbarem Verkehrsangebot aus Aufgabenträgersicht finanziell günstiger als flexible Angebotsformen? Diese Fragestellungen adressieren sowohl die gesamtwirtschaftliche als auch die betriebswirtschaftliche Sichtweise, da einerseits der Einsatz öffentlicher Mittel durch gesamtwirtschaftliche Vorteile gerechtfertigt sein muss und andererseits für Betreiber oder Aufgabenträger des ÖPNV betriebswirtschaftliche Größen eine hohe Bedeutung haben.