Detailergebnis zu DOK-Nr. 76547
GIS-gestützte Identifikation von Unfallhäufungen und Sicherheitspotenzialen im Straßennetz – ein Beitrag zur präventiven Verkehrssicherheitsarbeit
Autoren |
T. Holthaus F. Adenstedt |
---|---|
Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 5.9 Netzgestaltung, Raumordnung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 65 (2021) Nr. 3, S. 207-215, 12 B, 6 Q
Die kommunale Straßeninfrastruktur stellt ein erhebliches Anlagevermögen dar, das unter Anwendung eines vollumfänglichen Straßenerhaltungsmanagements zu schützen ist. Neben Maßnahmen des Straßenerhaltungsmanagements, die in der Regel primär auf den Substanzerhalt abstellen, rückt eine parallel stattfindende präventive Verkehrssicherheitsarbeit und deren entsprechende Ergebnisberücksichtigung bei der Maßnahmenplanung und -umsetzung immer mehr in den Fokus der Betrachtung. Der Fachbeitrag stellt ein hierfür entwickeltes GIS-gestütztes Verkehrssicherheitsanalyse-Instrument vor, mit dessen Hilfe zukünftig nicht nur reaktive (zum Beispiel Behebung von Unfallhäufungsstellen), sondern auch präventive Verkehrssicherheitsarbeit (Identifikation von Stellen im Straßennetz, deren Unfallgeschehen noch unterhalb der Schwelle zu Unfallhäufungsstellen liegt), durch die Identifikation gegenwärtiger und zukünftiger Schwachpunkte der Verkehrssicherheit, geleistet werden kann. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse, dass existierende und nicht veröffentlichte Datenbestände, auch wenn diese nicht vollständig oder zu 100 % validiert sind, bei barrierefreier Zugänglichkeit einen Mehrwert für alle Akteure herbeiführen können. Zunächst wird der Aufbau dieses GIS-Instruments durch die Darstellung der zugrunde liegenden Analysen und das Aufzeigen sowie den Umgang mit bestehenden Diskrepanzen und Ungenauigkeiten bei den Eingangsdaten dargelegt. Anschließend wird aufgezeigt, unter welchen Gesichtspunkten und Kriterien eine Priorisierung der Ergebnisse der Analysen beziehungsweise der identifizierten Unfallhäufungsstellen, die unterhalb der geltenden Grenzwerte liegen, erfolgt. Abschließend hierzu wird exemplarisch ein Steckbrief für jede ausgewählte Unfallhäufung dargestellt, der neben der Darlegung des Unfallgeschehens unter anderem Handlungsvorschläge für den verantwortlichen Straßenbaulastträger enthält. Der Beitrag endet mit einer Zusammenfassung und einem Fazit.