Detailergebnis zu DOK-Nr. 76566
Die Region als Lebensraum für die Menschen: Herausforderungen für die integrierte Regionalplanung im Kontext von Klimaschutz und Digitalisierung
Autoren |
M. Levin-Keitel L. Ruhrort T. Göbler |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Internationales Verkehrswesen 73 (2021) Nr. 1, S. 22-25, 3 B, 16 Q
Wohin der Mensch sich orientiert, folgt er seinen persönlichen Vorlieben, aber auch den Möglichkeiten, die ihm geboten werden. Um dieses Angebot zu schaffen, folgt die Planung seit Jahrzehnten verschiedenen Leitbildern wie der dezentralen Konzentration und dem Wohnen an der Schiene. Aber passt das wirklich (noch) zur Lebenswahrheit der Menschen? Sind leere Busse in ländlichen Gegenden nicht ein Symptom dafür, dass Angebot und Lebenswirklichkeit nicht zueinander passen? Verkehr und Raum hängen eng zusammen. Deshalb kann eine gezielte Raumentwicklung helfen, Verkehr zu verlagern und zu vermeiden. Im Kontext der Klimaschutzziele und der Digitalisierung von Mobilität, Arbeits- und Lebensformen steht die integrierte Regionalplanung aktuell vor neuen Herausforderungen. Die Region Hannover verfolgt seit Jahrzehnten die Ziele einer kompakten Regionalentwicklung und dient hier als Beispiel für die Erforschung und Erprobung innovativer Lösungsansätze für die Erreichung dieser Ziele im Kontext von Klimaschutz und Digitalisierung. Betrachtet man eine ganze Region als Lebensraum für die Menschen, und nicht nur als administrative oder politische Grenze, so eröffnet sich ein Rundumblick auf die komplexen räumlichen Zusammenhänge dieser Lebenswelten: Die Frage des Wohnstandorts legt die täglichen Wege zu Arbeitsplatz, Kinderbetreuung, Einkaufsmöglichkeiten oder ärztlicher Versorgung fest und beeinflusst auch maßgeblich die Wahlmöglichkeiten bei der Verkehrsmittelwahl. Klar ist, dass sich diese Wege nicht an kommunalen Grenzen orientieren.