Detailergebnis zu DOK-Nr. 76659
BIM: Herausforderungen für Auftragnehmer
Autoren |
J. Litsch |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 4.1 Organisation (Struktur, Qualitätssicherung) |
Straße und Autobahn 72 (2021) Nr. 4, S. 283-291, 9 B, zahlr. Q
BIM setzt sich beim Planen und Bauen von Straßen und Brücken immer mehr durch. Die Nutzung eines digitalen Zwillings führt zu einer signifikant verbesserten Kosten- und Terminsicherheit. Dabei fordert und fördert BIM die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Den vollen Nutzen wird BIM nur entfalten, wenn alle Baubeteiligten – von Planern über die ausführenden Unternehmen bis hin zur Auftraggeberschaft – ihr Know-how im Sinne von Best for Project bereits in einer frühen Phase in die Bauprojekte einbringen. Moderne partnerschaftliche Vertragsmodelle ermöglichen dies bereits heute. Mit der Digitalisierung und BIM sind immense Produktivitätsfortschritte durch Automatisierung möglich. Dies setzt zum einen standardisierte organisationsübergreifende Prozesse und Vorgaben zur Zusammenarbeit voraus und zum anderen die dafür notwendigen gemeinsamen Datengrundlagen, insbesondere Objekte mit ihren Klassen und Merkmalen. Unsere Branche hat die einmalige Chance, zu diesem Zweck jetzt gemeinsame Standards zu entwickeln und über das Portal "BIM Deutschland" verbindlich zu implementieren. Noch sind einige technische Herausforderungen mit der Umsetzung von BIM verbunden: Schnittstellen und Übergabeformate zwischen den eingesetzten Tools sind zwar vorhanden, aber noch nicht ausgereift. Diese Hürde sollte sich angesichts der rasanten technologischen Entwicklung indes zeitnah überwinden lassen und stellt auch keinen nachhaltigen Hinderungsgrund für den Einsatz von BIM dar. Allerdings sind bestehende Regelwerke BIM-gerecht anzupassen. Für die fortgesetzte BIM-Verbreitung und Weiterentwicklung ist der vermehrte Start von Pilotprojekten unter Einbindung aller Beteiligten (AG, Planende, Bauunternehmen) notwendig.