Detailergebnis zu DOK-Nr. 76849
Erstellen von verlässlichen NO2-Schadstoffkarten von Städten basierend auf mobilen ICAD-Messungen
Autoren |
D. Pöhler O. Fischer S. Riedner M. Horbanski J. Lampel S. Schmitt U. Platt |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Kolloquium Luftqualität an Straßen 2021, 24. und 25. März 2021, Bergisch Gladbach. Köln: FGSV Verlag, 2021 (FGSV 002/131) S. 132-144, 10 B, 5 Q
Die präsentierte Studie zeigt, dass es möglich ist, mit wenigen wiederholten mobilen Messungen mit hoher zeitlicher Auflösung und ausreichender Messgenauigkeit zuverlässig Jahresmittelwerte der NO2-Luftverschmutzung abzuleiten. Damit kann die tatsächliche Luftverschmutzung in einer Stadt in großem Maßstab bestimmt und somit Orte erhöhter und niedriger Belastung einfach identifiziert werden. Dafür ist eine Wiederholung der mobilen Messungen, 20 und mehr, auf einer festen Route zu verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingungen sinnvoll, um die natürlichen Variationen verlässlich gut abzubilden. Vor allem müssen verschiedene Tageszeiten und Windverhältnisse abgedeckt sein. Zur Berechnung eines extrapolierten Jahresmittelwerts werden Messdaten einer Umweltmessstation in der Nähe herangezogen. In der gezeigten Studie in Walldorf liegen die extrapolierten Jahresmittelwerte flächendeckend unter dem NO2-Grenzwert von 40 µg/m³. Die bestimmten Jahresmittelwerte wurden in einer zweiten Kampagne mit intensiven stationären Messungen validiert. Die bestimmten Jahresmittelwerte stimmten innerhalb von ~ 10 % überein (trotz zeitlich unterschiedlichem Messzeitraum) und belegen die Ergebnisse der mobilen Messung, nicht nur für diese Standorte, sondern allgemein für diese Methode. Aufgrund der hohen zeitlichen Auflösung der Daten können zusätzliche Emissionsquellen identifiziert werden. So konnte in Walldorf keine Korrelation mit dem Busverkehr beobachtet werden, was diesen in diesem Fall als einen der Hauptverursacher ausschließt. Ältere Transporter und Dieselfahrzeuge zeigten am ehesten eine Übereinstimmung mit den Schadstoffpeaks.