Detailergebnis zu DOK-Nr. 76739
Die Wirkung des Mobilitätsdesigns auf die Nutzung und Wahrnehmung von Fahrradstraßen: Untersuchungen anhand eines Fallbeispiels in Offenbach am Main
Autoren |
A. Baumgartner L. Fischer J. Welker |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 5.5 Radverkehr, Radwege 5.10 Entwurf und Trassierung |
Frankfurt a. M. u. a.: Goethe-Universität, Institut für Humangeographie, 2020, 44 S., 4 B, zahlr. Q (Arbeitspapiere zur Mobilitätsforschung Nr. 24). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-515897
Im Rahmen der Forschungsarbeit wurde untersucht, wie sich das Design einer Fahrradstraßen-Teststrecke auf die Nutzung und Wahrnehmung durch unterschiedliche Verkehrsteilnehmer auswirkt. Hierzu wurden Theorien von Jensen, Yaneva, Parkin, Graf und Leben herangezogen, die mithilfe von zwei Fokusgruppen herangezogenen Theorien auf den Forschungsgegenstand angewandt wurden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass im Kontext des Fallbeispiels der Senefelder Fahrradstraße diverse von den Forschern thematisierten Aspekte wiedergefunden wurden. Dabei hat sich in der Diskussion der Ergebnisse herausgestellt, dass sich die einzelnen Ansätze keinesfalls widersprechen, sondern eine Ergänzung zueinander darstellen, die sich in das Staging Mobilities Framework einbinden lassen. Die Struktur dieses Frameworks hat einen Rahmen für die Auswertung der Ergebnisse ermöglicht, durch den das Wechselspiel zwischen den einzelnen Dimensionen nachgezeichnet werden konnte. Die Wahrnehmung und Nutzung konnten so im Detail und anhand der Ergebnisse der Fokusgruppen untersucht werden. Die Forschungsarbeit zeigt, dass das Design Einfluss darauf hat, ob eine Fahrradstraße als (un-)sicher, (un-)stressig, (un-)verständlich oder auch als beschleunigt beziehungsweise entschleunigt wahrgenommen wird. Außerdem hat es einen Einfluss darauf, ob Radfahrende die Straße defensiv oder offensiv nutzen, dominieren oder verdrängt werden, Verkehrsregeln achten oder missachten. Es beeinflusst weiterhin, ob Autofahrende die Straße dominieren oder sich anpassen, Verkehrsregeln achten oder missachten, beschleunigen oder entschleunigen. Zu-Fuß-Gehende, die sich auf der Straße aufhalten oder den Gehweg vorziehen, werden den Ergebnissen dieser Forschung zufolge auch maßgeblich durch das Design ihrer Umwelt beeinflusst.