Detailergebnis zu DOK-Nr. 76869
Prima Klima: Widerspruch zwischen Freiheit und Notwendigkeit
Autoren |
L. Bornemann J. Kalepky |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Planerin (2021) Nr. 2, S. 3-4, 1 B
Selbst wenn alle Staaten ihre versprochenen Klimaziele einhalten würden, wären wir aktuell bei einer 3,2-Grad-Erwärmung. Auch wenn der Klimaschutz weiterhin an erster Stelle stehen sollte, benötigen wir, im Angesicht der zunehmend schwerwiegenden Klimaentwicklung einen Plan B. Die SRL-Halbjahrestagung im Juni 2021 nimmt das Thema unter der Überschrift "Stadtentwicklung im Klimawandel. Strategien für die Klimaanpassung" auf. Die PLANERIN 2/21 soll mit dem Schwerpunkt "Prima Klima" auf diese Halbjahrestagung vorbereiten. So wird die Reihe der PLANERIN-Ausgaben zum Thema Klima (vergleiche Hefte 3/2008, 3/2010, 4/2012, 4/2015) fortgesetzt. In der PLANERIN 4/2012 "Klima.Stadt.Wandel." wurden bereits die Widersprüche zur Energiewende zum Anlass genommen, unterschiedliche Vorgaben der Politik und deren Möglichkeiten zur Umsetzung durch die planenden Berufe darzustellen. Neun Jahre später ist die Gesellschaft in ihren Erkenntnissen einen wesentlichen Schritt weitergekommen. Inzwischen wird die Tatsache allgemein akzeptiert, dass sich Klimaschutz und Klimaanpassung in eine nachhaltige Stadtentwicklung integrieren lassen. Doch der Status quo der Umsetzung zeigt: Die einzelnen Problem- und Lösungsfelder werden weiterhin vielerorts sektoral behandelt und der Widerspruch zwischen Wachstum und Klimaschutz bleibt bestehen. Die Wirtschaftswachstumsillusion, ausgedrückt durch den globalen Wertemaßstab der Bruttoinlandprodukte (BIP) - im Gegensatz zum Bruttosozialprodukt (BSP) -, bringt systemimmanente Probleme mit sich wie Überproduktion, Bevölkerungswachstum, Flüchtlingsbewegungen, soziale Ungleichheiten, maßlose Ausbeutung und Zerstörung der natürlichen Ressourcen, das Primat technologischer Lösungsansätze, Verschwendung von Energie, Erzeugung von Müllbergen und mehr.