Detailergebnis zu DOK-Nr. 77000
Vergleichende Untersuchung leistungspsychologischer Verfahren für die Fahreignungsdiagnostik älterer Kraftfahrer
Autoren |
A. Ruckriegel |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bonn: Kirschbaum Verlag, 2020, 217 S., 4 B, 16 T, zahlr. Q, Anhang (Schriftenreihe Fahreignung). - ISBN 978-3-7812-2082-9
Mit zunehmender Alterung der Gesellschaft in Deutschland einhergehend sind auch immer mehr ältere Kraftfahrer auf den Straßen unterwegs. Für diese Gruppe der Kraftfahrer bestehen einige Besonderheiten. Sie verfügen zwar oftmals über langjährige Erfahrung im Straßenverkehr, jedoch ergeben sich mit fortschreitendem Alter regelmäßig auch Einschränkungen. Diese können sich beispielsweise in einer Abnahme der für die Fahreignung relevanten psychophysischen Leistungsfähigkeit zeigen, für deren Erfassung in der Fahreignungsbegutachtung verschiedene psychometrische Testverfahren zur Verfügung stehen. Neben einem ausführlichen Überblick über das hochaktuelle Thema der älteren Kraftfahrer im Straßenverkehr und den damit einhergehenden Herausforderungen wird in der Studie ein Blick auf das Problem der Selbstüberschätzung bei älteren Kraftfahrern geworfen. Die Ergebnisse der Arbeit bestätigen bisherige Forschungsbefunde, nach denen bei einem großen Teil älterer Kraftfahrer oft keine realistische Selbsteinschätzung ihrer eigenen Fahreignung zu erwarten ist. Daraus ergeben sich die Fragen, ob mit freiwilligen Maßnahmen zur Fahreignungsüberprüfung eine angemessen große Anzahl älterer Kraftfahrer erreicht werden kann, und welche Instrumente sich besonders gut zum Einsatz bei älteren Kraftfahrern eignen. Die Studie hat daher zum Ziel, zu ermitteln, welchen der bekannten Leistungstestverfahren eine besondere Eignung für den Einsatz speziell bei älteren Kraftfahrern zukommt. Im Rahmen dessen wird gezeigt, dass die gängigen Testverfahren die in der Fahrerlaubnis-Verordnung aufgeführten Anforderungsbereiche nicht wie angegeben abbilden, da sich über alle Testverfahren hinweg lediglich eine Zeit- und eine Fehlerkomponente nachweisen lassen. Daraus ergeben sich potenziell weitreichende Implikationen sowohl für die zugrundeliegende Definition des leistungspsychologischen Aspekts von Fahreignung als auch für die Einsatzfähigkeit psychometrischer Testverfahren in der Fahreignungsbegutachtung.