Detailergebnis zu DOK-Nr. 76823
Ökobilanzierung von Kaltmischfundationen im Einsatz für Tragschichten
Autoren |
T. Pohl S. Kytzia A. Bachmann |
---|---|
Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 11.9 Rad-, Moped-, Gehwegbefestigung |
Straße und Verkehr 107 (2021) Nr. 5, S. 24-30, 8 B, 1 T, 11 Q
Als vielversprechende Einsatzmöglichkeit für Asphalt mit Recyclinganteil gilt eine Verwendung als Kaltmischfundationen AFK, die je nach Asphaltrezeptur zu fast 100 % aus Asphaltgranulat hergestellt werden. AFK benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Asphaltbeton-Tragschichten (AC T) einen höheren Anteil an Bitumen und ein hydraulisches Bindemittel, um die technischen Anforderungen zu erfüllen. Die außerdem benötigte höhere Verdichtung führt zu einer Verbreiterung des Profils sowie zur Erhöhung der Einbaudicke und damit des Materialeinsatzes. Demgegenüber stehen Einsparungen bei Energie und Emissionen, zudem wird der Verbrauch von primären Ressourcen vermindert. Zu diesem Zielkonflikt wurde in einer Ökobilanz am Beispiel zweier in der Schweiz realisierter Radweg-Bauprojekte ein Variantenvergleich für die Ausführung mit AFK und AC T erstellt. Die angewandte Methodik unter anderem unter Verwendung des Treibhauspotenzials und der Ökologischen Knappheit (Umweltbelastungspunkte-Methode) wird erläutert. Im Ergebnis bringt der Einsatz von AFK in Tragschichten von Radwegen keine ökologischen Vorteile. Die hohen Asphaltgranulat-Zugaberaten vermindern zwar die Umweltwirkungen, dies wird durch die erhöhte Einbauschichtdicke und Breite jedoch überkompensiert.