Detailergebnis zu DOK-Nr. 76876
Automatisierte, experimentelle Untersuchung der Voraussetzungen für den robusten Betrieb eines autonomen Kleinbusses im ÖPNV am Beispiel des Projektes TaBuLa in Lauenburg (Elbe)
Autoren |
R. Rettig T. Wenzel T. Diebold J. Maaß |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 4, S. 111-117, 13 B, 3 T, 19 Q
Ziel der Studie war die Identifikation von Streckenparametern und Bedingungen, die für den robusten Betrieb eines autonomen Fahrzeugs erforderlich sind, sowie die Erkennung von potenziellen Problemstellen und ihren Ursachen. Basis für die Analyse ist eine umfangreiche und automatisierte Messdatenerfassung über einen Zeitraum von 5 Monaten (19.05.2020 bis 22.10.2020), in welcher das Fahrzeug im autonomen Linienbetrieb auf einer festen Strecke eingesetzt wurde. Die Messdaten mit einem Gesamtumfang von 109 Datenpunkten wurden automatisiert auf Stillstandszeiten, Bremsvorgänge, den Empfang von GNSS-Satelliten sowie den Mobilfunkempfang ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass ein stabiler Linienbetrieb voraussetzt, dass der Fahrweg zu jeder Zeit frei von ungeplanten Hindernissen ist. Dies setzt Akzeptanz, Mitwirkung und Disziplin von allen beteiligten Anwohnern und Verkehrsteilnehmern voraus. Außerdem muss das Mobilfunknetz stabil, mit ausreichender Signalstärke und möglichst frei von Wechseln des Netzwerktyps sein und ein stabiler Empfang von einer ausreichenden Zahl von GNSS-Satelliten in allen Bereichen gewährleistet sein. Für den Einsatz von autonomen Kleinbussen wird daher empfohlen, die Streckenbeschaffenheit insbesondere auf potenzielle, temporäre Einschränkungen des Fahrstreifens zu untersuchen und diese zu minimieren, das Mobilfunknetz orts- und zeitabhängig auf den Netzwerktyp, die Umschaltung zwischen unterschiedlichen Verbindungsarten sowie die Signalstärke zu vermessen, den GNSS-Empfang orts- und zeitabhängig zu vermessen und zu analysieren, die Ergebnisse systematisch mit Stillstandszeiten und Bremsvorgängen zu korrelieren. Dieses Vorgehen ermöglicht die systematische Analyse und Implementierung von Maßnahmen beim Übergang von einem prototypischen zu einem robusten Linienbetrieb von autonomen Kleinbussen.