Detailergebnis zu DOK-Nr. 76844
Umlagefinanzierte Gästekarten in Städten - ein innovativer Ansatz für Nutzer- und Nutznießerfinanzierung
Autoren |
G. Probst R. Söhnke |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 4, S. 120-124, 3 B, 11 Q
Viele Stadtpolitiker machen sich Gedanken, wie die mit der Verkehrswende verbundenen Kosten aufgebracht werden können und wie stark die Nutzerfinanzierung, das heißt, die Finanzierung über Fahrpreise durch den Nutzer, noch ausgebaut werden kann. Die Akzeptanz weiterer Preiserhöhungen schwindet, der Markt reagiert zunehmend preissensibel - gerade auf den kürzeren Wegen im Stadtverkehr. Durch Corona wird dieser Aspekt verstärkt. Umlage- oder beitragsbezogene Tarife sind bei der Suche nach innovativen Finanzierungsquellen für den öffentlichen Verkehr regelmäßig Thema. Meistens ist dabei eine Nahverkehrsabgabe gemeint. Deren Umsetzbarkeit ist rechtlich im Augenblick schwierig. Kurzfristig umsetzbar sind allerdings Tarifangebote nach dem Umlageprinzip. Diese haben sich bei Semestertickets und in einigen Jobticketmodellen bewährt, bei denen von einer geschlossenen Grundgesamtheit ein nutzungsunabhängiger Beitrag erhoben wird, der dann den Gruppenmitgliedern eine Nutzung ermöglicht. Eine weitere Anwendung sind Gästekarten, bei denen dieses Prinzip auf Übernachtungsgäste angewandt wird. Interessanterweise gibt es in Deutschland keine einzige Stadt, die ein solches Angebot für ihre Gäste anbietet. In Mittelgebirgen mit höherer Tourismusintensität gibt es zahlreiche solcher Angebote. Der Fachartikel erläutert die Chancen und Möglichkeiten für den öffentlichen Verkehr, sich damit als Dienstleister für die Tourismusbranche eine neue Finanzierungsquelle zu erschließen und die Nutzung von Bussen und Bahnen deutlich zu vereinfachen.