Detailergebnis zu DOK-Nr. 76911
Beseitigung von Ölspuren auf Verkehrsflächen – Laborergebnisse
Autoren |
M. Hase |
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Sachgebiete |
11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) 16.8 Wartungs- und Pflegedienst 0.8 Forschung und Entwicklung |
Straßenverkehrstechnik 65 (2021) Nr. 6, S. 418-426, 13 B, 1 T, 6 Q
Das Forschungsvorhaben FE 03.0546/2016/LRB ist Teil eines von der Bundesanstalt für Straßenwesen initiierten Projekts zur "Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur anforderungsgerechten Beseitigung von Ölspuren auf Verkehrsflächen" und beinhaltet hier die Laboruntersuchungen. Im Labormaßstab wurden Untersuchungen mit dem Trockenreinigungsverfahren durchgeführt und das Nassreinigungsverfahren mit Wasserhochdruck simuliert. Beim Trockenreinigungsverfahren wurden mittel- sowie grobkörnige Ölbindemittel verwendet. Beim Nassreinigungsverfahren wurden die Reinigungsgeschwindigkeit sowie die Temperatur der Reinigungsflüssigkeit variiert. Weiterhin wurde der Einfluss von Tensiden untersucht. Eine systematische Variation der oben genannten Parameter bei den beiden Reinigungsverfahren wurde an im Laboratorium hergestellten Asphalt-Probeplatten durchgeführt. Eine erste Validierung erfolgte an Alt-Asphalten (Bohrkernen). Die Untersuchungen wurden mit den Betriebsmitteln Motoröl und Diesel sowie einzelne Versuche mit Hydrauliköl durchgeführt. Der Reinigungserfolg im Hinblick auf die Gewährleistung einer ausreichenden Verkehrssicherheit wurde anhand von Griffigkeitsmessungen mit dem SRT-Pendel bestimmt. Neben der Ermittlung des Reinigungserfolgs wurde weiterhin noch untersucht, welchen Einfluss die Einwirkzeit des Betriebsmittels auf ein mögliches Anlösen des Bitumens hat. Weiter wurden mittels der Gaschromatographie noch Rest-Betriebsmittelmengen bestimmt. Die Untersuchungsergebnisse können wie folgt kurz zusammengefasst werden: Der Einsatz eines mittelkörnigen Ölbindemittels kann im Vergleich zu einem grobkörnigen Ölbindemittel als vorteilhafter für den Reinigungserfolg eingestuft werden. Als "optimale" Nassreinigung wurde eine Hochdruckreinigung mit folgenden Parametern definiert: Reinigungsgeschwindigkeit 0,75 km/h, Temperatur der Reinigungsflüssigkeit 21 °C, kein Einsatz von Tensiden. Mit diesen Parametern wurde bei den Laborversuchen der höchste Reinigungserfolg ermittelt; auch mit anderen Parametern ist gegebenenfalls eine ausreichende Griffigkeit im Hinblick auf die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit zu erzielen. Im Hinblick auf den Reinigungserfolg ist anhand der im Labormaßstab durchgeführten Versuche das Trocken- und Nassreinigungsverfahren zur Ölspurenbeseitigung als gleichwertig einzustufen.