Detailergebnis zu DOK-Nr. 76910
Beseitigung von Ölspuren auf Verkehrsflächen – Praxisergebnisse
Autoren |
C. Schirrmeister |
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Sachgebiete |
11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) 16.7 Fahrzeuge, Maschinen, Geräte (Mechanisierung) 16.8 Wartungs- und Pflegedienst |
Straßenverkehrstechnik 65 (2021) Nr. 6, S. 427-434, 8 B, 9 T, 2 Q
Ziel der ergänzenden Praxisversuche zur "Beseitigung von Ölspuren auf Verkehrsflächen“ war es, die beiden Reinigungsmethoden manuelle Reinigung mit Ölbindemittel und maschinelle Nassreinigung hinsichtlich des Reinigungsvermögens gegenüberzustellen. Außerdem dienten die Praxisversuche dazu, die aus den Laborversuchen abgeleiteten Aussagen in der Praxis zu untersuchen. Aus diesen Gründen wurden verschiedene Testfelder auf einem Versuchsgelände mit einem älteren Asphaltbeton (AC 0/11) eingerichtet. Auf diesen Testfeldern wurden verschiedene Betriebsmittel (Diesel und Motoröl) als spurförmige Kontamination (50 ml/m) auf nasser und trockener Fahrbahn ausgebracht. Im Falle des Motoröls wurde dieses noch zusätzlich als Havarieszenario (1,5 l/m²) simuliert. Die so erzeugten Kontaminationsfälle wurden mit drei verschiedenen Nassreinigungsmaschinen und konventionell mit Ölbindemittel gereinigt. Im Fall der Nassreinigungsmaschinen wurde außerdem noch der Einfluss verschiedener Reinigungsmöglichkeiten (erhöhte Temperatur des Reinigungswassers und Reinigungsgeschwindigkeit) betrachtet. Um Aussagen über den Reinigungserfolg treffen zu können, wurden die einzelnen Messfelder vor der Kontamination und nach der Reinigung mit einem GripTester vermessen. Für die Beurteilung, ob eine verkehrssichere Fahrbahn vorliegt, wurde sich an dem Warnwert für nasse Fahrbahnen aus dem M BGriff (Ausgabe 2012) der FGSV orientiert. Grundsätzlich zeigen die durchgeführten Versuche, dass Ölbindemittel und geeignete Nassreinigungsmaschinen bei fachgerechter Anwendung verkehrssichere Verkehrsflächen erzeugen können. Hinsichtlich dieser Eigenschaft sind beide Methoden als ebenbürtig anzusehen. Allerdings ist festzuhalten, dass die geeigneten Nassreinigungsmaschinen in der Lage sind, ein höheres Reinigungsniveau zu erzeugen, als es die Ölbindemittelreinigung vermag. Zur Reinigung mit Ölbindemittel ist auf Grundlage der Versuchsergebnisse hervorzuheben, dass eine zweimalige Abreinigung mit ausreichend Ölbindemittel auch nach Beregnung zuverlässig zu verkehrssicheren Fahrbahnen führt. Bei der maschinellen Nassreinigung konnte die Reinigungsgeschwindigkeit als entscheidender Faktor für das Reinigungsergebnis identifiziert werden. Der Einsatz von Tensid zur Vorbehandlung oder der Einsatz temperierten Reinigungswassers hat nur einen untergeordneten positiven Effekt. Es hat sich gezeigt, dass beide Reinigungsmethoden bei fachgerechter Anwendung verkehrssichere Fahrbahnen erzeugen können. Im Einzelfall hängt die Entscheidung, welche Reinigungsmethode gewählt wird und wie aufwendig gereinigt werden muss, von einer Vielzahl weiterer Faktoren ab.