Detailergebnis zu DOK-Nr. 77151
Eine Brücke in 40 Tagen - Brückenersatzneubau in Rekordzeit: Ersatzneubau Speelberger Straße über die BAB 3 in Dülmen
Autoren |
D. Griepenburg T. Reddemann |
---|---|
Sachgebiete |
15.2 Stahlbrücken 0.4 Tätigkeitsberichte 0.13 Handbücher, Grundlagenwissenschaften |
VSVI Journal: Zeitschrift der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure NRW (2020), S. 32-41, 15 B, 15 Q
Viele Brücken entlang der Verkehrswege machen wegen ihres Alters und aufgrund der deutlich höher gewordenen Verkehrsbelastungen einen Ersatzneubau erforderlich. Neben dem hohen Investitionsbedarf und den umfangreichen planerischen Anstrengungen, die damit verbunden sind, ist es volkswirtschaftlich von immenser Bedeutung, die Beeinträchtigungen des Verkehrs während des Brückenneubaus so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig darf der Anspruch, die Brücken technisch so zu konzipieren, dass sie unterhaltungsfreundlich sind und eine möglichst lange Nutzungsdauer erwarten lassen, nicht vernachlässigt werden. Schon seit vielen Jahren werden Fertigteile im Brückenbau genutzt, wobei sich der Einsatzbereich bei Betonbrücken im Wesentlichen auf Fertigteilträger für Brückenüberbauten beschränkt hat. Um das Potenzial für Bauzeitbeschleunigungen deutlich zu erhöhen rücken daher verstärkt Überlegungen zum Einsatz von Fertigteilen auch für die Unterbauten in den Focus. Im Rahmen eines Pilotvorhabens wurde eine Brücke im Zuge einer Bundesstraße über eine DB-Hauptstrecke in nur 40 Tagen vollständig neu gebaut. Im Zuge der Ortsumgehung Dülmen kreuzt die Bundesstraße B 474 die Bahnstrecke Wanne-Bremen mit einem Überführungsbauwerk. Die 2007 unter Verkehr genommene Ortsumgehung verläuft im Kreuzungsbereich auf der Trasse einer ehemaligen Kreisstraße und nutzte bisher die 1972 vom Kreis Coesfeld gebaute Bestandsbrücke. Der Überbau der alten Brücke bestand aus 3 Feldern ohne Durchlaufwirkung mit Stützweiten von 8,26 – 15,51 – 8,26 m.