Detailergebnis zu DOK-Nr. 76860
Ansätze zur Integration von Flächennutzungs- und Verkehrsplanung: Analyse der politischen Dimension integrierter Planung (Orig. engl.: Approaches to integrate land-use and transport planning: Analysing the political dimension of integrative planning)
Autoren |
M. Levin-Keitel I.K. Reeker |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Raumforschung und Raumordnung 79 (2021) Nr. 3, S. 214-227, 2 B, 1 T, zahlr. Q
Räumliche Strukturen beeinflussen, welche Wege wir zwischen Wohnort, Arbeitsort, Einkaufsmöglichkeiten oder Freizeitvergnügen zurücklegen und bestimmen in erheblichem Maße unser Mobilitätsverhalten. Zwar sind sie nicht allein bestimmend über unsere täglichen Wegstrecken und Weglängen sowie unsere Wahl der Verkehrsmittel, doch wird der Zusammenhang zwischen räumlichen Strukturen und dem Mobilitätsverhalten in der Literatur stets aufgenommen. Schlussfolgernd ist die Integration von Flächennutzungs- und Verkehrsplanung ein zentraler Aspekt im Wandel hin zu einer nachhaltigen Mobilität. Dieser integrierte Planungsansatz zeichnet sich beispielsweise durch verstärkte sektorübergreifende Interaktion, aufgeweichte institutionalisierte Grenzen zwischen den beiden Sektoren der Flächennutzungs- und Verkehrsplanung sowie gemeinsame sektorübergreifende Ziele aus. In ihrer Umsetzung bleibt diese häufig postulierte Forderung nach Integration jedoch unklar. Dieser Beitrag nutzt den konzeptionellen Rahmen der drei Politikdimensionen Policy, Polity und Politics, um diese Integration in ihren verschiedenen Aspekten auch empirisch zu erfassen. Als Fallstudien dienen die beiden deutschen Städte Dortmund und Hannover. Ergebnis ist, dass informelle Interaktion (Politics) zwischen beiden Sektoren eine notwendige Voraussetzung für Integration ist, während politischer Wille und sektorübergreifend geteilte strategische Ziele (Policy) erforderlich sind, um den Prozess der Integration tatsächlich in Gang zu setzen. Letztlich ist ein Ansatz dann vollständig integriert, wenn institutionelle Strukturen (Polity) im Sinne einer hierarchischen Koordination und einer weitgehenden Aufhebung sektoraler Grenzen angepasst werden.