Detailergebnis zu DOK-Nr. 77001
Konstruktvalidität von Testverfahren im Einflussbereich der Fahrerlaubnisverordnung: künftige Entwicklungen
Autoren |
M. Berg W. Schubert |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.8 Forschung und Entwicklung |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 67 (2021) Nr. 2, S. 82-89, 5 T, zahlr. Q
Nicht-Korrelationen können im Hinblick auf die Validierung von Testverfahren aufschlussreich sein. Das Testsystem Corporal wurde zum Zweck einer konvergenten Validierung mit anderen Testverfahren verglichen, die das Gleiche zu erfassen vorgeben, mit negativem Ergebnis. Dieses Testsystem Corporal wurde nun so umkonstruiert, dass von den Vergleichs-Tests vor allem der Antwortmodus übernommen wurde: von der Mehrfach-Wahl-Antwort (Corporal) hauptsächlich zur Go-NoGo-Antwort. Nunmehr waren die Korrelationen signifikant. Schon Neumann (1992) hat gezeigt, dass Funktionen der Aufmerksamkeit nicht ohne die Einbeziehung der Reaktionsebene erklärbar sind. Im Rahmen der von der FeV vorgegebenen Testgegenstände dürfte in zukünftigen Entwicklungen einer fortlaufenden Wahlreaktion auf räumliche Merkmale eine höhere ökologische Validität zukommen als der Go-NoGo-Reaktion auf beliebige Merkmale. Da die häufigste diagnostische Fragestellung für eine Überprüfung der Fahreignung nicht auf deren Messung abzielt, sondern auf das Vorliegen von Beeinträchtigungen kognitiver Grundfunktionen, kann die Validierung der Testgegenstände von der Validierung des weiteren Umgangs mit dem Testergebnis getrennt werden. Das macht den Weg frei für eine inhaltlich bessere Definition der FeV-Testgegenstände und deren Validierung auch anhand von Grundlagenwissen der Kognitionspsychologie.