Detailergebnis zu DOK-Nr. 77215
Hannah macht's möglich: Lastenräder als Beitrag zur Verkehrswende im ländlichen Raum
Autoren |
S. Michaelsen T. Preising |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Planerin (2021) Nr. 3, S. 40-41, 2 B
Welches Potenzial haben ländliche Räume für die Verkehrswende und welche Rolle können auch dort Lastenräder spielen? Tatsächlich unterscheiden sich die Mobilitätsbedürfnisse zwischen Stadt und Land nicht so sehr, wie man immer meint. Wir bewegen uns im Alltag aus ähnlichen Gründen: Wir fahren zur Arbeit oder zum Einkaufen, wir bringen Kinder in den Kindergarten oder zur Schule, wir besuchen Menschen oder nehmen Freizeitangebote wahr. Diese Bedürfnisse sind bei den meisten Menschen recht ähnlich - unabhängig von ihrem Wohnort. Statistiken zeigen, dass die Hälfte der Wege auch im ländlichen Raum kürzer sind als 5 km - eine ideale Fahrradentfernung und gar nicht so anders als in der Stadt - hier sind 60 % der Wege kürzer als 5 km. Was sich deutlich unterscheidet ist aber die Verkehrsmittelwahl: Werden in der Stadt 15 % der Wege mit dem Rad zurückgelegt, sind es im ländlichen Raum nur 7 %. Warum wird das Rad im ländlichen Raum so viel weniger genutzt? Ein Beispiel, wie Alternativen zur Nutzung eines Pkw geschaffen werden können, gibt das Projekt "Hannah - Lastenräder für Hannover". "Hannah" wurde 2015 als Freies Lastenrad in Hannover vom ADFC Stadt Hannover und Velogold Hannover gegründet. Mit Hannah bekamen die Menschen in Hannover ein niedrigschwelliges Angebot, um Dinge oder Personen von A nach B zu transportieren. Die erste Hannah wurde in den innerstädtischen Quartieren mit großem Hallo angenommen, war schnell sehr bekannt und täglich ausgebucht.