Detailergebnis zu DOK-Nr. 76969
Die Angebotsattraktivität des SPNV in Deutschland: ein quantitativer Vergleich der 28 großen SPNV-Aufgabenträger
Autoren |
D. Herfurth |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 73 (2021) Nr. 2, S. 58-63, 2 B, 2 T, 30 Q
Die Verkehrswende lenkt den Blick auf ökologisch vorteilhafte Verkehrsmittel wie den öffentlichen Verkehr (ÖV). Wenn die Klimaziele erreicht werden sollen, führt neben dem Vermeiden von Verkehr und dem Verbessern von Antriebstechniken kaum ein Weg vorbei an einer Verschiebung des Modal Split: weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zum ÖV. Soll dies auf freiwilliger Basis erfolgen, müssen die Angebote des ÖV so attraktiv sein, dass sie zum Umstieg animieren. Die Studie zeigt am Beispiel des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) die Angebotsattraktivität in den 28 Aufgabenträgergebieten in Deutschland. Dabei wird deutlich, dass erhebliche Unterschiede im Leistungsniveau bestehen, für die bisher gängige Erklärungsmuster nur zum Teil herangezogen werden können. Die Analyse der Attraktivität des SPNV trifft in Deutschland auf mindestens zwei Probleme: Es fehlt eine verbindliche Definition dafür, was attraktiven SPNV ausmacht, und es fehlen Daten. Bisherige Studien fokussieren sich allzu gerne nur auf städtische Ballungsräume oder vermischen sämtliche Arten des ÖV zu einem vermeintlichen Gesamtbild. Was bisher im SPNV ausgespart wurde, ist eine Analyse, die den SPNV flächendeckend und zugleich entlang seiner Verantwortungsstrukturen erfasst. Nur eine flächendeckende Analyse kann die grundgesetzliche Forderung nach gleichwertigen Lebensverhältnissen ehrlich überprüfen.