Detailergebnis zu DOK-Nr. 77136
Ökobilanz der Herstellung von Asphaltbelägen
Autoren |
S. Kytzia T. Pohl |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 11.2 Asphaltstraßen |
Straße und Autobahn 72 (2021) Nr. 8, S. 641-652, 14 B, 3 T, 20 Q
Die Ansprüche an die Umwelt steigen nicht nur für Autos und Lastwagen, sondern auch für den Asphalt, auf dem sie fahren. Deshalb wird in nord- und mitteleuropäischen Ländern immer mehr Asphalt recycelt. Die Hersteller stehen jedoch vor einem Dilemma, denn die Abluftqualität am Werksstandort verschlechtert sich durch Umstellung der Produktion auf Recyclingprodukte. Im Rahmen einer Ökobilanz über den gesamten Lebensweg verschiedener Asphaltmischungen konnten Experten der Ostschweizer Fachhochschule OST Standort Rapperswil aufzeigen, dass die Gesamtbilanz von Recycling-Asphalt dennoch positiv ist. Im Vergleich der insgesamt sechs untersuchten Asphaltprodukt-Varianten wird klar: Je höher der Anteil an Sekundärrohstoffen, desto geringer die Umweltbelastung im Lebensweg von Asphaltbelägen. Den stärksten Einfluss hat das Bindemittel Bitumen, ein Nebenprodukt aus der Erdölverarbeitung. Direkt dahinter folgen die Umweltbelastungen, die durch Herstellung und Transport der Kiessande (Splitt und Brechsand) entstehen. Die anlagenspezifischen Luftemissionen hingegen sind von untergeordneter Bedeutung. Unter dem Strich lässt sich also festhalten: Obwohl bei der Produktion von Recycling-Asphalt am Werksstandort mehr Schadstoffe an die Luft abgegeben werden, sprechen die Gesamt-Ökobilanzen deutlich für das Recycling. Bei der Produktion von Asphalt aus frischen Rohstoffen wäre nur schon die Umweltbelastung dreimal höher als beim Asphalt, der zu 60 Prozent aus Sekundärrohstoffen aus dem Straßenbau besteht.