Detailergebnis zu DOK-Nr. 77137
Ökobilanzierung von Kaltmischfundationen
Autoren |
T. Pohl S. Kytzia |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 11.2 Asphaltstraßen |
Straße und Autobahn 72 (2021) Nr. 8, S. 653-657, 6 B, 1 T, 11 Q
Weil sich Asphaltgranulat auf allen Werkhöfen der Mischgutwerke und auf den Werkplätzen der Baustofflieferanten türmt, stellt sich die Frage des Einsatzes des Altasphalts in Kaltmischfundationen AFK. Im Vergleich zu neuem Asphalt benötigt die Produktion von Kaltmischfundationen AFK im Belagswerk eine geringere Temperatur. Das reduziert sowohl den Energieaufwand als auch die Emissionen. Zudem wird durch den Einsatz von Asphaltgranulaten der Verbrauch primärer Ressourcen wie Splitt und Brechsand vermindert. Materialkreisläufe können geschlossen und wertvoller Deponieraum geschont werden. Die perfekte Lösung? So einfach ist es nicht, denn AFK hat auch Nachteile: Im Vergleich zu herkömmlichem sogenanntem Asphaltbeton AC T benötigt AFK eine höhere Zugabe an Bitumen und zusätzlich Zement, um die technischen Anforderungen im Straßenbau zu erfüllen. Zudem wird aufgrund der Zusammensetzung des AFK eine höhere Verdichtung nötig. Das führt bei offenen Böschungen (ohne seitliche Verschalung) zur Verbreiterung des Weg- oder Straßenprofils sowie zu einer höheren Einbaudicke und damit wiederum zu einem erhöhten Materialeinsatz. In einer Ökobilanzstudie kommen Experten der OST Ostschweizer Fachhochschule zum Schluss, dass der Einsatz von Kaltmischfundationen AFK keine ökologischen Vorteile bringt. Hohe Zugaberaten von Recyclinggranulat vermindern zwar die Umweltwirkungen der Fundationsschicht, aber dieser Vorteil wird durch eine erhöhte Einbauschichtdicke und Breite überkompensiert.