Detailergebnis zu DOK-Nr. 77115
Verkehrsträgerübergreifende Lärmkumulation in komplexen Situationen
Autoren |
C. Popp S. Eggers F. Heidebrunn N. Cortes |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2021, 148 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 344). - ISBN 978-3-95606-597-8
Das Einwirken mehrerer Lärmquellen (Lärmkumulation) ist nicht nur in urbanen, sondern auch in ländlichen Situationen ein grundlegendes Problem. Es ist dort zu erwarten, wo sich Verkehrswege unterschiedlicher Verkehrsträger begegnen. Es erfolgt eine systematische Analyse möglicher Situationen, in denen eine Lärmkumulation auftreten kann. Anhand verschiedener Modellberechnungen werden Lärmkumulationen zudem systematisch untersucht, um relevante Einflussgrößen, aber auch Ansatzpunkte für Minderungsmaßnahmen zu bestimmen. Aufgrund der hohen Komplexität empfiehlt sich stets eine Prüfung im Einzelfall. Die Erhebungen zeigen, dass in Deutschland derzeit keine rechtliche Vorgabe zur Ermittlung von Mehrfachbelastungen und Gesamtlärm existiert und auch kein einheitlicher Umgang mit Mehrfachbelastungen beziehungsweise Gesamtlärm zu erkennen ist. So werden Gesamtlärmsituationen derzeit nur einzelfallbezogen, aber ohne feste Vorgaben behandelt. Einen ersten Ansatz liefert die VDI 3722-2, es fehlen jedoch hierfür die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine verkehrsträgerübergreifende Lärmbetrachtung – insbesondere hinsichtlich einer notwendigen Ermittlung einer "Gesamtbelastung". Um einen einheitlichen Umgang mit Lärmkumulationen zu erreichen, wurde ein Verfahren entwickelt, das unabhängig von konkreten Rechenvorschriften, Additionsverfahren und Bewertungsgrundlagen ist. Die Anwendung des Verfahrens wird in einem Leitfaden dokumentiert: In einer Vorprüfung und dem eigentlichen Verfahren zur Lärmkumulation werden mehrere Schritte durchlaufen, um eine Lärmkumulation zu identifizieren, einen Maßnahmenbedarf abzuleiten und Maßnahmen – in einem iterativen Verfahren – zu prüfen.