Detailergebnis zu DOK-Nr. 77542
Bus Rapid Transit-Verbindungen im ländlichen Raum?: ein Bewertungssystem zur Untersuchung von Ausbaupotentialen von Schnellbuslinien
Autoren |
A. Scheufler C. Neiberger |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Internationales Verkehrswesen 73 (2021) Nr. 3, S. 84-87, 1 B, 4 T, 10 Q
Zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs im ländlichen Raum wurde ein Bewertungssystem entwickelt, mit welchem eine erste Einschätzung zum Ausbaupotenzial bestehender Schnellbuslinien erfolgen kann. Als Grundlage für das Bewertungssystem wurden die Hauptmerkmale von Bus-Rapid-Transit (BRT)-Verbindungen nach ITDP herangezogen und um weiterführende Kriterien ergänzt. Eine besondere Form von Schnellbussystemen bilden sogenannte Bus-Rapid-Transit-
Verbindungen. Der Begriff Bus Rapid Transit (BRT) bezeichnet ein busgestütztes Schnellverkehrssystem, das hohe Kapazität, Geschwindigkeit und Servicequalität zu relativ niedrigen Kosten erreichen kann. BRT-Linien zeichnen sich durch folgende Infrastrukturmerkmale aus: gesonderte Busspuren, eine effektive Anordnung der Busspuren meist in Mittellage, Fahrpreiserhebung außerhalb des Fahrzeugs (Pre-Ticketing), Bevorrechtigung an Kreuzungen sowie niveaugleiche Ein- und Ausstiege zwischen Bus und Bussteig. Diese sogenannten BRT-Basis-Merkmale wurden von der globalen Organisation Institute for Transportation and Development Policy (ITDP) in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen festgelegt und sind inzwischen international anerkannt. Eine Zertifizierung als BRT ist nur durch Erfüllung der Vorgaben durch das ITDP möglich, welche allerdings auf Deutschland schwer übertragbar sind. Bisher kommen BRT-Systeme vor allem in großstädtischen Gebieten zum Einsatz. Dennoch stellt sich die Frage, inwiefern derartige Verbindungen auch für den ÖPNV in ländlichen Räumen interessant sein könnten.