Detailergebnis zu DOK-Nr. 77185
Baumunfälle - Tödliches Risiko auf Landstraßen
Autoren |
J. Ortlepp |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.2 Landstraßen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bonn: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR), 2020 (Schriftenreihe Verkehrssicherheit Bd. 22) S. 14-17, 6 B, 6 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: www.dvr.de
Auch wenn sich in den letzten Jahren die Anzahl der bei Baumunfällen Getöteten und Schwerverletzten deutlich reduziert hat, sind diese Unfälle nach wie vor sehr häufig und tragen zu einem erheblichen Teil zu der hohen Anzahl Getöteter auf Landstraßen bei. Deshalb ist es wichtig, dass die Verantwortlichen die immer noch vorhandenen Probleme erkennen und die richtigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit auf Landstraßen zu verbessern. An erster Stelle muss die sorgfältige Analyse des Unfallgeschehens und der potenziellen Gefahrenquellen stehen. Dazu tragen netzweite Sicherheitsanalysen und Sicherheitsaudits bei Planung sowie im Bestand ebenso bei, wie eine sorgfältige Arbeit der Unfallkommissionen und regelmäßige Verkehrsschauen. Durch dieses Zusammenspiel können sowohl potenzielle als auch bereits aufgetretene Unfallstellen vollständig entschärft werden. Ein Entfernen von Bäumen ist in den meisten Fällen nur die Ultima Ratio. Bei der Maßnahmenfindung zur Vermeidung von Baumunfällen sollten die Bereiche Verhalten, Fahrzeugtechnik und Infrastruktur gleichermaßen adressiert werden. Deshalb empfiehlt die Unfallforschung der Versicherer: Eine Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit mit gezielter Überwachung an Häufungen von Baumunfällen; in Alleen sollte maximal Tempo 80 angestrebt werden, Ausstattung der Unfallschwerpunkte mit Schutzplanken, sinnvolle Kombination bekannter und wirksamer Maßnahmen, kein Nachpflanzen oder Neupflanzen von Bäumen ohne Schutzplanken und die Ausstattung von Fahrzeugen mit sinnvollen, sicherheitserhöhenden Fahrerassistenzsystemen.