Detailergebnis zu DOK-Nr. 77257
Betonstraßen von heute und morgen - Herausforderungen und Lösungsansätze
Autoren |
T. Wolf |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 72 (2021) Nr. 9, S. 717-724, 9 B, 8 Q
Der Betonstraßenbau besitzt in Deutschland eine lange Tradition. Dementsprechend hat die Bauweise viele verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen und ist heute angekommen bei der unbewehrten Plattenbauweise mit verdübelten Querscheinfugen, verankerten Längsscheinfugen und Waschbeton als Standardoberfläche auf Autobahnen. Die Deckendicken für die höchste Belastungsklasse Bk100 nach RStO 12 reichen dabei von 26 cm auf einer Asphalttragschicht über 27 cm auf HGT oder Verfestigung bis zu 29 cm auf ungebundener Schottertragschicht. Die regional bewährte Bauweise Betondecke im direkten Verbund zur HGT/Verfestigung kommt aktuell noch auf Flugbetriebs- oder Industrieflächen zur Anwendung. Im Straßenbau wird der Verbund in der Regel durch einen Vliesstoff, in seltenen Fällen auch durch eine Asphaltzwischenschicht, unterbrochen. Der Einbau der Betondecke erfolgt auf Autobahnen zweischichtig oder zweilagig mit modernen Gleitschalungsfertigern. Der einschichtige Einbau beschränkt sich dabei auf nachträglich herzustellende Flächen wie zum Beispiel Beschleunigungs- und Verzögerungsspuren an Anschlussstellen sowie auf Handfelder. Für die Betonherstellung und den Einbau sind die FGSV-Regelwerke ZTV Beton-StB und TL Beton-StB bindend. Sie bilden die Erfahrungen der Betonstraßenfachleute der letzten Jahrzehnte ab und stellen damit eine hohe Ausführungsqualität und Dauerhaftigkeit der Bauweise sicher. Das zunehmende Bedürfnis der Bevölkerung nach Lärmminderung und Fahrkomfort stellt auch die Betonbauweise vor weitere Herausforderungen. Die Entwicklung von alternativen Betonoberflächen, natürlich unter Beibehaltung aller bestehenden positiven Eigenschaften der Betonstraße, steht hierbei im Fokus der Arbeit der FGSV-Arbeitsgruppe 8 "Betonbauweisen". Dabei kristallisiert sich die Grindingoberfläche aufgrund ihrer hervorragenden Ebenheit und Griffigkeit sowie eines hohen Lärmminderungspotenzials als zukünftige Betonoberfläche auf Bundesfernstraßen heraus.