Detailergebnis zu DOK-Nr. 77156
Vor 100 Jahren: war die AVUS die erste Autobahn?
Autoren |
W. Jäger |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.1 Autobahnen |
Straße und Autobahn 72 (2021) Nr. 9, S. 755-764, 18 B, 8 Q
Die Avus in Berlin, die in diesen Tagen einhundert Jahre alt wird, gilt als zentraler Vorläufer der Autobahnen. Motiviert durch Misserfolge bei Automobil-Rennsportveranstaltungen forcierte die deutsche Monarchie unter Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1909 die Gründung der Automobil-, Verkehrs- und Übungsstraße (Avus) GmbH. Die kombinierte Automobil-Rennstrecke beziehungsweise Schnellverkehrsstraße, die heute den nördlichen Teil der Autobahn A 115 bildet, wurde aufgrund des Ersten Weltkriegs erst am 24./25.09.1921 eingeweiht. Im Anschluss stand die Strecke jahrzehntelang (bis in das Jahr 1998) für Rennsporterfolge, die international Beachtung fanden und die für viele Berlinerinnen und Berliner regelmäßig zu einem besonderen Event avancierten. Zeitgleich mit dem Bau ihres Anschlusses an den Berliner (Außen-) Ring erhielt die Avus die Klassifizierung einer Reichsautobahn. Die Frage, ob die Avus als weltweit erste Autobahn gelten kann, ist Teil einer wissenschaftlichen Diskussion, die derzeit unter anderem in den FGSV-Gremien QA 5 und QK 5.1 behandelt wird.