Detailergebnis zu DOK-Nr. 77410
"Too fast and not furious" - Verbotene Kraftfahrzeugrennen nach § 31 5d StGB
Autoren |
L. Meyer T. Wagner A. Winkelmann |
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Sachgebiete |
3.0 Gesetzgebung 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 67 (2021) Nr. 3, S. 158-169, 2 B, 5 T, zahlr. Q
Angesichts der Gefahr für Leib und Leben, die eine Raserfahrt mit sich bringt, ist die Relevanz der Forschung und Prävention in diesem Bereich kaum von der Hand zu weisen. Der am 13.10.2017 in Kraft getretene § 31 5d StGB ermöglicht nun eine strafrechtliche Verfolgung sogenannter verbotener Kraftfahrzeugrennen. Um die Forschung in diesem spezifischen Bereich voranzutreiben, war es das Ziel der Arbeit, ein Erhebungsinstrument zu entwickeln, mit dem die motivationalen Beweggründe, die hinter Raserdelikten stehen, erfasst und strukturiert werden können. Dafür wurde zunächst, auf Grundlage umfangreicher Literatursichtung, das Erhebungsinstrument in Form eines taxonomischen Kategoriensystems entwickelt und anschließend im Rahmen einer Expertenevaluation sowie einer praktischen Erprobung optimiert. Die Datenerhebung an Ermittlungsakten der Berliner Amtsanwaltschaft diente zudem der Auswertung soziodemografischer, deliktspezifischer sowie motivationaler Merkmale der Tätergruppe. Eine anhand der Hauptkategorien des entwickelten Kategoriensystems durchgeführte Clusteranalyse zeigte drei unterschiedliche Gruppen von "Rasern" – leistungsmotivierte Raser, reaktive Raser und dissoziale Raser. Signifikante Gruppenunterschiede bestätigen die Existenz verschiedener Motivlagen bei Rasern sowie die Möglichkeit der Differenzierung mithilfe des entwickelten Erhebungsinstruments.