Detailergebnis zu DOK-Nr. 77657
Ökologische Bewertung von E-Bussen in Deutschland: Ergebnisse aus der Begleitforschung Innovative Antriebe im straßengebundenen ÖPNV
Autoren |
M. Faltenbacher A. Stoffregen |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Nahverkehr 39 (2021) Nr. 9, S. 25-32, 9 B, 3 T, 14 Q
Im Rahmen der vom Bundesverkehrsministerium beauftragten und von Sphera Solutions koordinierten Begleitforschung Innovative Antriebe Bus erfolgt die ganzheitliche Bewertung der Praxistauglichkeit und Einsatzreife der implementierten E-Bussysteme. Ein wesentlicher Aspekt der Bewertung ist die Analyse der Umweltwirkungen. Da gerade bei elektrisch angetriebenen Bussen die Umweltwirkungen vom eigentlichen Busbetrieb auf die Energieträgerbereitstellung verlagert werden, ist die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus der einzelnen Bussysteme erforderlich. Zusammenfassend zeigt die ökologische Bewertung das Potenzial innovativer E-Antriebe zur Vermeidung von Treibhausgasen und Schadstoffemissionen, wie zum Beispiel NOx, im busbasierten ÖPNV auf. Für die Realisierung dieses Emissionsminderungspotenzials ist der Einsatz erneuerbarer Energieträger die unabdingbare Grundvoraussetzung. Gerade durch die Verwendung von Wind- und PV-Strom lassen sich höhere THG- und NOx-Emissionen in der Herstellung der E-Busse meistens bereits innerhalb des ersten Betriebsjahrs kompensieren. Bezüglich der Treibhausgase sind über den gesamten Lebenszyklus Einsparungen von 75bis 85 Prozent möglich, bei NOx 50 bis 75 Prozent. Bei den Batteriebussen führt bereits die Nutzung des aktuellen Strommix, bei den BZ-Bussen die Verwendung von Wasserstoff aus der Dampfreformierung von Erdgas zu THG-Reduktionen bei gleichzeitigem vollständigem Wegfall der Verbrennungsemissionen entlang der Buslinien im urbanen Raum.