Detailergebnis zu DOK-Nr. 77419
Analyse der Zahl der Verkehrstoten auf Landstraßen unter Berücksichtigung der jüngsten Erhöhungen der Geschwindigkeitsbegrenzungen (Orig. engl.: Analysis of rural interstate fatality rates in consideration of recent increases in maximum statutory speed limits)
Autoren |
J. Warner H. Chawla C. Zhou P.T. Savolainen |
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Sachgebiete |
5.2 Landstraßen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 11, 2019, S. 48-58, 1 B, 3 T, 33 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Die Beziehung zwischen der Verkehrssicherheit und Geschwindigkeitsbegrenzungen ist ein wichtiges Forschungsgebiet. Seit der Aufhebung des nationalen Höchstgeschwindigkeitsgesetzes im Jahr 1995 in den USA sind die Bundesstaaten bei der Festlegung von gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten völlig autonom. Seit 2001 haben mindestens 25 Staaten ihre Höchstgeschwindigkeiten auf bis zu 85 mph erhöht. In der Studie werden die Veränderungen bei den Unfällen mit Toten in ländlichen Gebieten auf Interstates von 2001 bis 2016 unter Berücksichtigung dieser Erhöhungen untersucht. Die Daten umfassen die Höchstgeschwindigkeit für jede Kombination von Bundesstaaten und Jahren sowie den Anteil der Kilometer auf Landstraßen, für die in jedem Bundesstaat eine Geschwindigkeitsbegrenzung gilt. Negative Binomialmodelle mit zufälligen Parametern werden geschätzt, um eine unbeobachtete Heterogenität sowie zeitinvariante Effekte, die für jeden Staat einzigartig sind, zu erforschen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Erhöhung der beschilderten Geschwindigkeit auf Landstraßen (rural interstates) mit Geschwindigkeitsbegrenzungen von 70, 75 oder 80 mph um 1 % mit einem Anstieg der Zahl der Verkehrstoten um 0,2 %, 0,5 % beziehungsweise 0,6 % verbunden ist. Diese Anstiege sind ausgeprägter, als wenn man nur die gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten in den einzelnen Staaten betrachtet. Die Studie untersuchte auch den Zusammenhang zwischen diesen höheren Grenzwerten und der Häufigkeit tödlicher Unfälle, die auf Geschwindigkeitsübertretungen und Ablenkung des Fahrers zurückzuführen sind. Bei den Höchstgeschwindigkeiten von 75 und 80 mph ist der Anstieg bei diesen Untergruppen von Unfällen größer als der Anstieg der Gesamtzahl der Todesopfer. Letztendlich liefert die Studie wichtige empirische Beweise für die weitere Diskussion über Geschwindigkeitsbegrenzungen und zeigt darüber hinaus wichtige analytische Aspekte auf, die bei Längsschnittanalysen von Daten über tödliche Unfälle auf staatlicher Ebene berücksichtigt werden sollten.