Detailergebnis zu DOK-Nr. 77550
Bremsen für den Klimaschutz
Autoren |
S. Anemüller |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Verkehr und Technik 74 (2021) Nr. 11, S. 399-403, 10 B
Die Unternehmen Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), RheinEnergie und Ford haben in Köln-Bocklemünd die innovative Ladeinfrastruktur des Projekts MuLl offiziell in Betrieb genommen. MuLI klingt dabei etwas wie ein störriges Lasttier. Dabei stecken hinter dem Titel "Multi modale Lademodul-Integration" viele gute Ideen cleverer Ingenieure. Und die haben sich bei ihrer Kernerarbeit nicht von ihrem Weg abbringen lassen. Das Projekt kann als Blaupause die Verkehrswende fördern. Die Ladeinfrastruktur besteht aus einer Ladestation, einem Lademast für E-Busse und zwei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten für Elektrofahrzeuge. Die Ladestation wiederum unterteilt sich in einen Batterieraum und einen Mittelspannungsschaltraum. Der Lademast befindet sich im Bereich der KVB-Haltestelle "Bocklemünd", an der die Stadtbahn-Linien 3 und 4 sowie die Bus-Linien 126, 143 und 145 halten. Die Ladesäulen für Elektrofahrzeuge befinden sich im Erdgeschoss der direkt benachbarten P&R-Anlage. In der Praxis setzt der Bremsvorgang der Stadtbahn Energie frei, die in Strom umgewandelt wird (Rekuperation). Das Volumen ist beachtlich: Etwa 30 Prozent des für die Stadtbahn eingesetzten Stroms wird bei den Bremsvorgängen wiedergewonnen. Dieser Strom wird in der Ladestation in sechs Batterie-Stacks (insgesamt 225 Kilowattstunden) gespeichert und für die Ladung von E-Bussen und Elektrofahrzeugen abgegeben.