Detailergebnis zu DOK-Nr. 77347
Sondermarkierungen Motorradverkehr: Evaluierung
Autoren |
M. Winkelbauer F. Schneider J. Tauschmann S. Radon B. Strnad H. Ortner M. Zischka |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.6 Fahrbahnmarkierungen |
Wien: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), 2021, 67 S., 46 B, 13 T, zahlr. Q, Anhang (KFV - Sicher Leben Bd. 30). - ISBN 978-3-903808-07-2. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.kfv.at/downloads/kfv-sicher-leben
Im Jahr 2016 wurden an acht ausgewählten Stellen im österreichischen Landes- und Bundesstraßennetz auf der Fahrbahn Sondermarkierungen (Ellipsen- beziehungsweise Balkenmarkierungen) zur Beeinflussung der Wahl von Kurvenfahrlinien durch Motorradfahrende aufgebracht. Im Zuge der Implementierung dieser Maßnahme wurde eine Vorher-Nachher-Untersuchung durchgeführt. Um die mittelfristigen Auswirkungen dieser Sondermarkierungen zu beurteilen, wurde nunmehr für einzelne Aspekte eine weitere Nachher-Untersuchung durchgeführt, wobei die Fahrlinien von Motorradfahrenden im Kurvenscheitel und die Entwicklung der Anzahl der Unfälle mit Personenschaden betrachtet wurden. Im Rahmen der Unfalluntersuchung wurde eine Vorher-Nachher-Untersuchung durchgeführt, wobei der Zeitraum drei Jahre vor sowie drei Jahre nach Aufbringung der Markierungen betrachtet wurde (2013-2015 beziehungsweise 2017-2019). Die Gesamtzahl der Unfälle mit Personenschaden (UPS) mit Motorradbeteiligung an sämtlichen 8 Stellen mit aufgebrachten Sondermarkierungen ging von 12 Unfällen im Vorher-Zeitraum auf 7 UPS im Nachher-Zeitraum zurück. Das entspricht einem Rückgang von rund 42 %. Im Jahr 2016 ereigneten sich, allesamt vor dem Zeitpunkt der Markierungen, weitere 4 UPS, darunter auch der einzige Unfall mit Todesfolge im Betrachtungszeitraum. Berücksichtigt man diese Unfälle, so beträgt der Rückgang im Gesamtunfallgeschehen rund 56 %. Analog zur Verringerung der Unfallzahlen wurden im Nachher-Zeitraum auch nur etwa halb so viele Verunglückte registriert wie im Vorher-Zeitraum. Die Entwicklung in den betrachteten Kurven lief somit entgegen dem allgemeinen Trend des Motorradunfallgeschehens auf LB-Straßen im Freiland, bei denen zwischen den Vergleichszeiträumen eine Steigerung von rund 10 % bei Unfällen und Verletzten registriert wurde.