Detailergebnis zu DOK-Nr. 77490
Vorgespannte Pflaster für alte Bauten
Autoren |
N. Raabe |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung 15.3 Massivbrücken |
Straße und Verkehr 107 (2021) Nr. 9, S. 36-39, 4 B
Die Technologie, Betonbauwerke wie Brücken mit kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) zu stabilisieren und so die Nutzungsdauer zu verlängern, kommt bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz. Hierbei wirken flache Lamellen, auf die Unterseite geklebt, der Belastung entgegen. Bei der in den vergangenen Jahren entstandenen "Ebrog“-Methode (externally bonded reinforcement on grooves) werden vorab schmale Rillen in Längsrichtung in den Träger gefräst, was zu mehr Fläche für die Kraftübertragung und einer besseren Wirkung führt. An der Empa wurde in einem Innosuisse-Projekt die Methode mit vorgespannten CFK-Lamellen, die unter Zugspannung mit Epoxidharz aufgeklebt werden, weiterentwickelt. Ist die Verbindung erhärtet, werden die Enden entspannt, was zu einer noch stärkeren Gegenwirkung zur Belastung führt. Details der Umsetzung werden geschildert und das Potenzial aufgezeigt: Das Verfahren mit Vorspannung und CFK-Bügeln erhöhte die Belastungsfähigkeit einer Betonplatte um 77 % gegenüber der "klassischen“ Verstärkungsmethode ohne Rillen und Vorspannung; ohne Vorspannung waren es noch 34 %. Zur Erreichung einer Marktreife sollen im Weiteren Großversuche an Betonplatten mit einer Spannweite von 6 m sowie ein reales Sanierungsprojekt durchgeführt werden. Insgesamt werden gute Aussichten für die Praxis gesehen.