Detailergebnis zu DOK-Nr. 77442
Kapazität von Mini-Kreisverkehren: ein neues Modell (Orig. engl.: Capacity of mini-roundabouts: a new model)
Autoren |
W. Brilon N. Wu |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 12, 2021, S. 547-556, 8 B, 20 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Die bekannten Methoden für die Berechnung der Kapazität von Mini-Kreisverkehren weisen ein Problem auf: Sie berücksichtigen nicht die möglichen Stauerscheinungen im Kreis. Sie behandeln – wie an großen Kreisverkehren – jede Zufahrt als unabhängig von den anderen Zufahrten und Ausfahrten. Außerdem berücksichtigen sie nicht die besonderen Fahrmanöver von Lastzügen, die bei dem Überfahren der Kreisinsel den gesamten Knotenpunkt blockieren. Deswegen ist ein alternatives Berechnungsverfahren erarbeitet worden, dass aus den Besonderheiten der Mini-Kreisverkehre heraus entwickelt wird. Dabei werden außer den Fahrzeugen auf der Kreisfahrbahn auch Verkehrsteilnehmer, die sich von der jeweils links gelegenen Zufahrt dem Kreisverkehr nähern, als de-facto bevorrechtigt angesehen. Wenn ein Fahrzeug den Kreis verlässt, schafft es Raum für die Einfahrt aus denselben Knotenpunktarm. Schwerfahrzeuge blockieren in dem Modell den Minikreis während ihres gesamten Fahrmanövers. Außerdem bleiben an allen Einfahrten Verkehrsstärken, die die Kapazität übersteigen, unberücksichtigt. Diese Modellvorstellungen kommen dem tatsächlichen Verkehrsablaufs an Mini-Kreisverkehren näher als die konventionellen Modelle. Weil dabei die Kapazität jeder Zufahrt von der Verkehrsnachfrage und der Kapazität an den anderen Knotenarmen abhängt, ist die Lösung nur iterativ möglich. Die wenigen Parameter des Modells werden an den Vorgaben HBS 2015 kalibriert. Es ergeben sich in den Beispielen Gesamtkapazitäten eines Mini-Kreisverkehrs zwischen 1600 und 2000 Kfz/h.