Detailergebnis zu DOK-Nr. 77454
Modellbasierte Wirkungsanalyse zur Berücksichtigung von emissionsfreien Fahrzeugen in dynamischen Maßnahmen des umweltsensitiven Verkehrsmanagements
Autoren |
N. Celikkaya F. Busch U. Plank-Wiedenbeck |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straßenverkehrstechnik 65 (2021) Nr. 11, S. 815-822, 5 B, 3 T, 4 Q
Umweltsensitives Verkehrsmanagement (UVM) ermöglicht in den Bereichen mit kritischen Luftschadstoffbelastungen, Maßnahmen dynamisch zu aktivieren. Diese dynamischen Maßnahmen können insbesondere dazu beitragen, Spitzenbelastungen zu vermeiden; deren Wirkungen sind jedoch zumeist durch lokale Randbedingungen begrenzt. Auf der anderen Seite bieten emissionsärmere Fahrzeuge eine weitere Möglichkeit, lokale Emissionen zu reduzieren. Sie werden aber bisher kaum in dynamischen Verkehrsmanagementmaßnahmen berücksichtigt. Da beide Maßnahmen sich gegenseitig bei der Luftreinhaltung unterstützen können, befasst sich die Studie mit der Berücksichtigung von emissionsfreien Fahrzeugen in UVM-Maßnahmen. Die Studie untersucht die Wirkungen dieser Integration mithilfe von Modellierungsinstrumenten und anhand von zwei beispielhaften dynamischen UVM-Maßnahmen (Re-Routing und Zuflussdosierung) mit Szenarien unterschiedlicher Elektrofahrzeug-Anteile. Die Ergebnisse zeigen, dass die Berücksichtigung und Priorisierung von emissionsfreien Fahrzeugen in dynamischen UVM-Maßnahmen verkehrliche und lufthygienische Vorteile bringen kann. Bereits bei niedrigen Anteilen ist diese Integration zielführend. Bei steigenden Anteilen ist ein adaptives Vorgehen vorteilhaft, welches hilft, die Verkehrszusammensetzung im Netz nach Luftqualität-Situation zu steuern. Bei höheren Anteilen sind Stellen mit kritischen Schadstoffbelastungen ohnehin seltener zu erwarten.