Detailergebnis zu DOK-Nr. 77527
Kleine Einzelreisezeitgewinne in Nutzen-Kosten-Analysen von Verkehrsprojekten
Autoren |
A. Obermeyer |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 91 (2021) Nr. 2, S. 61-80, 3 B, zahlr. Q
Der durch Reisezeitgewinne erzeugte Nutzengewinn bestimmt in großem Maße das Ergebnis von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen für Straßeninfrastrukturprojekte. Dies ist sowohl in Deutschland als auch international zu beobachten. Zweifel bestehen allerdings hinsichtlich der nutzenstiftenden Wirkung von kleinen Einzelreisezeitgewinnen. Auch wenn diese Bedenken bereits seit mehreren Jahrzehnten Gegenstand des fachlichen Diskurses sind und von Zeit zu Zeit immer wieder aufgegriffen werden, kann die Problematik bis zum heutigen Zeitpunkt immer noch nicht als endgültig gelöst angesehen werden. Es existieren zahlreiche Erklärungsansätze für die nicht selten in empirischen Studien beobachtete Abwertung kleiner Zeitgewinne. Eine Reihe von Argumenten spricht jedoch gegen die Verwendung eines reduzierten Zeitkostensatzes für kleine Zeiteinsparungen in Kosten-Nutzen-Einsparungen. Das Für und Wider der Abwertung kleiner Einzelreisezeitgewinne wurde in dem Beitrag systematisch aufgearbeitet und veranschaulicht. In Anbetracht der zahlreichen und gewichtigen Argumente, die gegen eine Abwertung kleiner Einzelreisezeitgewinne sprechen, ist es nicht überraschend, dass mittlerweile in fast allen Ländern Abstand von dieser Praxis genommen wurde. Eine Rückkehr zur Abwertung kleiner Einzelreisezeitgewinne in Bewertungsverfahren ist zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen, bedarf allerdings einer vorausgehenden Klärung der damit einhergehenden und in dem Beitrag diskutierten theoretischen und praktischen Probleme.