Detailergebnis zu DOK-Nr. 77532
Bestimmung der Verkehrsnachfrage für überbelastete Straßen im urbanen Raum (Forschungsprojekt SVI 2016/003)
Autoren |
C. Heimgartner A. Orlando M. Menendez Q. Ge M. Roca-Riu L. Ambühl I. Dakic O. Kannenberg P. Mieth N. Geroliminis |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2021, 57 S., 26 B, 8 T, 26 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1708)
Der Verkehrsfluss in urbanen Verkehrssystemen bewegt sich insbesondere in den Hauptverkehrszeiten meist an oder gar über der Kapazitätsgrenze. Die Folge davon sind stockender Verkehr und Staus. Die analytische Beurteilung solcher Verkehrssysteme im Rahmen von Projekten sieht sich dabei mit speziellen Herausforderungen konfrontiert: Wird etwa in überlasteten Systemabschnitten die Verkehrsnachfrage durch Zählung erfasst und diese den Berechnungen der Leistungsfähigkeit mit statischen Verfahren oder Verkehrsflusssimulationsmodellen zugrunde gelegt, so wird es damit nicht gelingen, die Überlasteffekte rechnerisch reproduzieren zu können: Aufgrund der infolge der Überlast reduzierten Verkehrsflüsse wird sich in den Berechnungen kein Stau zeigen, weil die Verkehrsflüsse eben gerade tief sind, was für die Beurteilung entsprechender Projekte fatal ist. Wie aber lassen sich Überlasteffekte und damit einhergehende Rückstaus bei infolge der Überlast reduzierten Verkehrsflüssen rechnerisch reproduzieren? Hierzu wurde je mit einem wissenschaftsgetriebenen und einem anwendungsgetriebenen Ansatz eine Methodik entwickelt, welche die Berücksichtigung und Reproduzierbarkeit von Überlasteffekten bei der rechnerischen Analyse erlaubt. Der wissenschaftsgetriebene Ansatz wurde auf Basis einer Methode entwickelt, die eine makroskopische Perspektive aufzeigt. Eine solche erlaubt es, mittels globaler Kennwerte wie der Durchschnittsgeschwindigkeit und dem durchschnittlichen Verkehrsfluss zu kalibrieren. Mit den im Rahmen der Forschungsarbeit entwickelten und getesteten Methoden stehen neue Instrumente, die eine wesensgerechte Berücksichtigung von Überlasteffekten erlauben, zur Verfügung. So wird es im Rahmen von Verkehrsflusssimulationsstudien möglich, gestützt auf das Makrofundamentaldiagramm jene Zuflüsse zu bestimmen, die eine Erzeugung der Überlasteffekte im abgebildeten Verkehrssystem erlaubt.