Detailergebnis zu DOK-Nr. 77990
Bildung beginnt mit der Bus- und Bahn-Fahrt zur Schule: wie die Schülerbeförderung vor Ort verbessert oder das Elterntaxi verzichtbar gemacht werden kann
Autoren |
I. Wortmann |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 39 (2021) Nr. 12, S. 41-44, 1 B
Der Schülerverkehr mit Bus und Bahn sollte einen hohen Stellenwert genießen und kontinuierlich verbessert werden. Unter denen, die sich über die Zukunft der Schulbildung, ihrer Modernisierung und verbesserten Organisation Gedanken machen, wird jenem aus Sicht des VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) bislang häufig zu wenig Rechnung getragen. Doch der Anteil für Schüler, Studenten und Auszubildende lag zuletzt bei rund 35 Prozent aller Fahrgäste - also einer großen Gruppe. Schülerverkehr ist regional unterschiedlich geregelt und geprägt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure: Alle Rollen und Interessen müssen hier in Einklang gebracht werden - was ein hohes Maß an Koordination und Kooperation voraussetzt. Ein großer Hebel, der gerade im städtischen Raum viel zu selten genutzt wird, ist die Staffelung der Schulanfangszeiten. Die Kapazität und damit der zur Verfügung stehende Platz in den Fahrzeugen würde sofort um mindestens 20 Prozent steigen: Das hätte übrigens auch insgesamt für den morgendlichen Verkehr entlastende Wirkung. In die stärkere Finanzierung von Schülertickets seitens der öffentlichen Hand ist in den vergangenen Jahren Bewegung hineingekommen. Schüler, die heute gewohnt sind, den ÖPNV zu nutzen, fahren später häufig weiter Bus und Bahn. Darum wurde eine Reihe von neuen Tarifprodukten geschaffen, die überwiegend über das jeweilige Land finanziert werden. Schulanfangszeiten, ein hohes Maß an Kommunikation und Koordination, bis hin zu den neuen Tarifmöglichkeiten sind nur einige Aspekte, um das Elterntaxi verzichtbar zu machen und deshalb weniger Treibhausgase zu verursachen und eine höhere Verkehrssicherheit zu gewährleisten.